Plattling
Fehlende Einkaufsmöglichkeit: Seniorin fordert mehr Unternehmergeist

15.02.2018 | Stand 18.09.2023, 2:34 Uhr

Nicht nur die Halle, in der einst Edeka mit einer Filiale angesiedelt war, auch Räume im angrenzenden Gebäude an der Dr.-Kiefl-Straße stehen leer. −Foto: Häusler

"Anna, mach’ halt bitte was", sprechen Leute die 82-jährige Anna Schreiner an. Und die Seniorin unternimmt was. Sie greift zum Hörer und wählt die Telefonnumer der Lokalredaktion, um aus ihrer Sicht auf ein Problem aufmerksam zu machen: die Nahversorgung im Bereich der Dr.-Kiefl-Straße und im angrenzenden Ortsteil Höhenrain. Anna Schreiner fordert Engagement von Unternehmern und pocht auf das Einkaufsbewusstsein der Kunden.

Als der Edeka-Markt am Magdalenenplatz im Dezember 2014 öffnete, schlossen sich die Türen an anderer Stelle: an der Dr.-Kiefl-Straße. Nur vereinzelt wird die 1400 Quadratmeter große Halle noch genutzt, zum Beispiel für den Schnäppchenmarkt, an dem sich mehrere Mode-Geschäfte einmal jährlich beteiligen. Mit farbenfrohen Schildern bewirbt die Köberling Grundstück- und Verwaltungs GmbH die leerstehende Fläche. Indes versuchte sie als Eigentümerin, einen Indoor-Spielplatz für Kinder einzurichten. Im September 2016 hatte Johann Köberling einen Antrag auf Vorbescheid gestellt. Der Bau- und Umweltausschuss der Stadt Plattling war einverstanden. Bis heute steht die Halle jedoch leer. Das Vorhaben sei mit hohen Investitionen verbunden, sagt der Unternehmer auf PZ-Nachfrage. Köberlings Tonfall zufolge ist es wohl schwierig, die Idee zu verwirklichen. Genaueres lässt sich nicht herausfinden.

Für Anna Schreiner, vielen bekannt vom gleichnamigen Bestattungsinstitut, könnte dies ein Hoffnungsschimmer sein. Sie und Senioren aus ihrer Nachbarschaft würden es befürworten, wenn sich an dieser Stelle wieder ein Lebensmittelladen ansiedeln würde. "Immer wieder sehe ich alte Damen, die mit Rollator unterwegs sind und Einkaufstaschen schleppen", sagt Anna Schreiner. Auch sie selbst nutzt einen Rollator. Das Problem, das in besagtem Bereich ein Nahversorgungsengpass bestehe, sei im Rathaus noch nicht konkret vorgetragen worden, sagt Josef Hofmeister. Der Geschäftsleiter betont aber, die Stadt werde sich diesem Thema stellen, sollte es vermehrt angesprochen werden.

− chh

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