Plattling/Stephansposching
"Existenzbedrohend": Bauer aus der Region wegen Schweinepest in Sorge

16.01.2018 | Stand 18.09.2023, 2:30 Uhr

"Was menschlich machbar ist, das machen wir", sagt Landwirt Josef Krinner. Bevor man seinen Schweinestall in Loh (Landkreis Deggendorf) betreten darf, muss man sich erst einmal desinfizieren, wie die Schilder an dem Tor, noch gut 20 Meter vor dem eigentlichen Stall entfernt, deutlich machen. So soll die Afrikanische Schweinepest mit allen praktikablen Mitteln von Krinners Tieren fern gehalten werden. − F.: Schweighofer

"Wir leben in Angst", sagt Landwirt Josef Krinner und korrigiert sich sofort selbst. "Nein, Angst wäre übertrieben. Aber wir leben in sehr großer Vorsicht." Der 55-Jährige, der sich in seinem landwirtschaftlichen Betrieb in Loh auf Schweinemast mit mehreren hundert Tieren spezialisiert hat, klingt ernst. "Die Afrikanische Schweinepest ist für uns eine große Gefahr – sie ist existenzbedrohend."

Seit 40 Jahren arbeitet Josef Krinner schon als Landwirt, der Hof in Loh ist seit drei Generationen in Familienbesitz. Krinner ist Bauer mit Leib und Seele, kann leidenschaftlich über seinen Beruf erzählen – von den Ärgernissen und Schwierigkeiten, vor allem aber von den schönen Seiten im Familienbetrieb Krinner, den es auch noch in vielen Jahrzehnten geben soll. Schließlich steht der Sohn schon in den Startlöchern, um den Betrieb in nicht allzuferner Zukunft zu übernehmen.

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Doch momentan überlagert das Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) all diese Überlegungen. Seitdem die durch Viren ausgelöste Krankheit 2008 zum ersten Mal in Russland aufgetaucht ist, behält Josef Krinner die Seuche im Blick, informiert sich regelmäßig. Und ist doch erstmal machtlos. Denn die Einschläge kommen immer näher. "Ich weiß einfach nicht, ob die Seuche aufzuhalten ist", sagt Krinner.

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