Es ist nicht so, dass Martin Hohenberger am Anfang nicht skeptisch gewesen wäre. Ja, der Geschäftsführer des Kreisjugendrings (KJR) Deggendorf war zunächst nicht so ganz überzeugt, als Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter ihm den Vorschlag für ein Haus der Jugend im Plattlinger Luna Park unterbreitete. Genau dort, wo bis zum Sommer jugendliche Flüchtlinge eine vorübergehende Bleibe gefunden hatten, gelegen direkt neben dem Kino und mitten im Gewerbegebiet, soll die Jugend des Landkreises in Zukunft zusammenkommen? Sie soll.
Von Skepsis ist bei Hohenberger am Freitag Vormittag, 24. November, jedenfalls keine Spur mehr, als Landkreis und Kreisjugendring ihr Konzept für das neue Haus der Jugend der Presse vorstellen. Der KJR-Geschäftsführer spricht mit großer Leidenschaft und einem Funkeln in den Augen über die Pläne. Wie kommt’s? "Wir haben uns sehr viele Gedanken über die Nutzungsmöglichkeiten gemacht", sagt Hohenberger. Es müssen gute Gedanken gewesen sein. "Wir haben von der Politik eine große Chance gekommen und wir wollen diese auch nutzen."
Bis Sommer 2022 ist der Landkreis noch Mieter des etwa 1500 Quadratmeter großen Objekts im Luna Park, in das er sich zur Hochphase der Flüchtlingskrise für die Unterbringung der jugendlichen Flüchtlinge eingemietet hatte. Nach deren Auszug stand für Landrat Christian Bernreiter erst einmal eines fest: "Ein bestehender Mietvertrag wird eingehalten." Und da der Kreisjugendring ihm schon länger mit einem kombinierten Tagungs- und Übernachtungshaus in den Ohren lag, habe sich eine einmalige Gelegenheit geboten. Ein breit gefächertes Angebot für jede Altersgruppe soll es nun ab Ende März hier geben, das Gebäude außerdem ein zentrales Dach für alle Vereine und Verbände im Landkreis werden. Ob Ferienfreizeiten, Spieletreffs, Schullandheimbesuche, Messen oder Seminare – das Haus der Jugend wird nach den Plänen zu einem Haus der beinahe unbeschränkten Möglichkeiten.
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Noch etwas karg sind die 20 Zimmer im ersten Stock nach dem Auszug der jugendlichen Flüchtlinge. Ab Februar wird es aber wieder richtig lebendig, wenn die ersten Jugendlichen dort übernachten.
