Plattling
Neugestaltung der Stadtmitte: Viele Hausaufgaben für die Stadträte

11.10.2017 | Stand 18.09.2023, 2:16 Uhr

Unantastbar oder nicht? Die Kastanienallee am Ludwigplatz ist für viele Plattlinger ein Pfund, mit dem die Stadt gut wuchern kann. Die schwierige Frage ist nun, ob und was man hier verändern kann, um zum Beispiel mehr autofreie Bereiche zu schaffen. − Foto: Schweighofer

"Sie geben uns eine Menge Arbeit mit", sagte Erich Schmid bei der jüngsten Stadtratssitzung in Richtung von Martina Schneider vom Büro "Stadt Raum Planung" aus München. Das Lächeln auf dem Gesicht des Bürgermeisters verriet aber, dass er darüber gar nicht böse ist. Schließlich bedeuten diese speziellen Hausaufgaben an ihn und den kompletten Stadtrat nicht nur viel Arbeit, sondern vor allem eine große Chance für Plattling. Wohl 2020 ist mit der Fertigstellung der Plattlinger Ortsumgehung zu rechnen. Dann werden sich die Verkehrsverhältnisse gravierend verändern, nach ersten Prognosen werden 30 bis 45 Prozent weniger Autos und Lastwagen in der Stadtmitte unterwegs sein. Neue Möglichkeiten also, um den Stadtkern für Fußgänger oder Radfahrer, für den Schaufensterbummel oder das gemütliche Kaffeetrinken in der Sonne attraktiver zu machen. Die Gretchen-Frage dabei: Wie gelingt dies am Besten?

Dazu wurde u.a. ein Verkehrsgutachten (Büro Brenner) in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse Dr.-Ing. Uwe Frost dem Stadtrat nun präsentierte. Im April wurde der ruhende und fließende Verkehr am Preysing- und am Ludwigplatz analysiert. Interessant dabei: Die Parkdauer ist an beiden Plätzen überdurchschnittlich kurz. Weit über die Hälfte der Menschen parken unter 30 Minuten. Die Zahl der Langparker (über zwei Stunden) liegt dagegen nur bei drei bis 11 Prozent. Die mittlere Auslastung der Parkplätze wird mit rund 50 Prozent beziffert, nur am nördlichen Preysingplatz liegt sie mit 72 Prozent deutlich höher. Uwe Frost hält deshalb eine maßvolle Reduzierung der Stellplätze um fünf bis 10 Prozent durchaus für diskutabel.

Bemerkenswert ist auch noch die hohe Zahl der Fußgängerquerungen außerhalb der Ampelanlagen vor allem am Preysingplatz. Zwischen 10 und 12 Uhr wurden da 160 Fußgänger gezählt. "Da gibt es offensichtlich Bedürfnisse, die wir ernst nehmen müssen", sagte Frost. Zusätzliche Querungshilfen seien genauso zu empfehlen, wie ein Umbau der Marktkreuzung zum Kreisverkehr.
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