Hochgekrämpelte Ärmel, gestyltes Haar, er lächelt: Alexander Seidenstücker ist 35 Jahre alt, kommt aus Iggensbach, hat Familie und Job. Doch 2016 erkennen Ärzte bei ihm Tumore. Er leidet unter Blutkrebs, unter einer seltenen Form der Lymphatischen Leukämie. Kinder, Frau und Freunde unterstützen ihn – und nun führt sein Arbeitgeber Kermi eine unternehmensinterne Typisierungsaktion durch.
Während der Arbeitszeit können sich geeignete Spender (nur Kermi-Mitarbeiter) am Dienstag, 10. Oktober, Blut abnehmen und damit typisieren lassen. Dabei erhält Kermi Unterstützung von der AKB, der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern. Betriebsarzt und Kräfte der AKB führen die Typisierung durch. Um diese effizient zu gestalten, seien die Termine durchgetaktet, erläutern Christian Kasberger, zuständig für Online-Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, und Rudolf Kerschl, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. 55 Kollegen seien schon angemeldet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nur gesunde Menschen zwischen 17 und 45 an der Aktion teilnehmen dürfen. "Und viele sind auch schon typisiert", sagt Kerschl. "Stimmt", ergänzt der Mann, um den es bei der Aktion geht. Alexander Seidenstücker habe sich vor drei Jahren selbst Blut abzapfen lassen – in der Hoffnung, jemanden helfen zu können. Nun ist er selbst auf die Hilfe anderer angewiesen und hofft, dass ein geeigneter Spender gefunden wird. Denn eine Stammzellenspende ist die einzige Heilungsmöglichkeit. Seinen Arbeitsplatz werde er wegen seiner Krankheit dennoch wechseln müssen.
Organisatorisch ist es nicht möglich, als Nicht-Kermianer an der Typisierung in der kommenden Woche teilzunehmen. Deswegen lädt die AKB zu einer offenen Aktion am Samstag, 4. November, von 11 bis 16 Uhr ins Iggensbacher Feuerwehrhaus, Hauptstraße 35, ein.
