Plattling/Neuss
Schöllnacher stellt Schleuser - 15 Monate Haft für den Täter

02.10.2017 | Stand 25.10.2023, 11:41 Uhr

Ohne die Hilfe von Walter Weinzierl hätten die Polizisten die fünf Flüchtlinge am Plattlinger Bahnhof nicht aufhalten können. Auch bei den weiteren Ermittlungen rund um den Fall war Weinzierl gefragt. −Foto: David Ebener/dpa

Er hat geschleust. Zweimal. Einmal davon am 17. Juli 2015 am Plattlinger Bahnhof. Am Donnerstag wurde der 30-Jährige mit unbekannter Herkunft am Amtsgericht Neuss in Nordrhein-Westfalen, Wohnort des Angeklagten, dem Richter vorgeführt. Er legte eine geständige Einlassung ab, die laut Richter Kay Uwe Krüger strafmildernd auszulegen ist. Am Ende bleibt eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten.

Oft bleiben solche Taten unentdeckt, doch durch die Aufmerksamkeit eines heute 70-Jährigen konnte die Straftat am Ende aufgedeckt werden. Walter Weinzierl aus Schöllnach bewies Mut und stellte den Schleuser. Weinzierl war damals auf dem Weg zum Plattlinger Bahnhof, um mit dem Zug nach München zu fahren – wie er es öfter macht. Doch an jenem Tag kam ihm etwas "sehr, sehr komisch" vor.

In der Bahnhofstraße auf Höhe der Polizei-Inspektion fiel Weinzierl ein größerer Wagen mit norddeutschem Kennzeichen auf, aus dem vier bis fünf Personen, darunter eine schwangere Frau, ausstiegen. Auch wegen der Hautfarbe der Menschen machte ihn die Situation stutzig. Laut dem Amtsgericht handelte es sich um fünf Personen: drei Sudanesen und zwei Algerier. "Außerdem", erzählt Weinzierl detailliert, "war am Pkw ein Fahrradträger mit zwei Sportfahrrädern" befestigt. "Vermutlich zur Tarnung", dachte sich Weinzierl. Nach weiteren verdächtigen Beobachtungen rief Weinzierl die Polizei. Was er dann machte, war gefährlich: Der aufmerksame Bürger entschloss sich, den Fahrer zu stellen und ihm den Weg zu versperren.

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