Die Motoren der Baustellenfahrzeuge am Jahnplatz dröhnen den Anwohnern und Passanten noch immer in den Ohren. Der November kann für sie gar nicht früh genug kommen, wenn diese Baustelle sein voraussichtliches Ende findet. Wer genau hinhörte, der konnte es Dienstag jedoch schon leise plätschern hören. Der Jahnplatz-Brunnen hat sein neues Zuhause bezogen und das erste Mal gesprudelt. Eine Oase der Entspannung inmitten der staubigen Lärmkulisse – zumindest für kurze Zeit.
Nach dem erfolgreichen Testlauf drehten die Techniker das Wasser schnell wieder ab. Künstlerin Michaela Geissler, die den künftigen Mittelpunkt des Platzes entworfen hat, hatte zusammen mit ihrem Mann Florian aber genug Zeit, um zu bewundern, wie die Wellen von der Fontäne gleichmäßig über den roten, spanischen Granit ihre Kreise ziehen, sich an der Kante brechen und das Wasser schließlich über den Rand in die Auffangrinne prasselt. "Ich bin super zufrieden", freute sich Michaela Geissler. "Ich habe zwar schon viele Brunnen gemacht, aber noch nie so einen großen." Mit dem Granitwerk aus Aicha habe die Künstlerin ihre Vorstellungen umsetzen können.
"Es ist immer die Verführung da, dass man’s zu kompliziert macht", sagte sie. Der Brunnen für den Jahnplatz sei jedoch bewusst ganz schlicht gebaut. Die beiden rötlichen Granitblöcke, aus denen der Brunnen besteht, geben dem Platz einen dezenten Farbtupfer. Der kreisrunde Sockel dient gleichzeitig als Sitzgelegenheit und soll später die Besucher zum Verweilen am Brunnen einladen.
− cav
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