"Wie viele Seiten haben Sie denn zur Verfügung?", scherzt Schwimmmeister Robert Wagner auf die Frage, welche Aufgaben er tagtäglich im Freibad zu erledigen habe. Denn der Schein trügt an den letzten Tagen der Saison. Am Sonntag, 10. September, besteht für heuer die letzte Möglichkeit, eine Bahn zu schwimmen, vom Fünfmeterturm zu springen oder die Rutsche hinabzurauschen. Die Arbeiten, die mit dem 18000 Quadratmeter großen Bad einhergehen, reißen nicht ab.
Wie viele haben denn nun in der Saison 2017 das Freibad in der Au besucht? Am Freitag waren es genau 65110 – und ein Biber, der am vergangenen Wochenende seine Bahnen zog. Geringfügig wird die Zahl noch steigen. Wagner spricht von einem "durchschnittlichen" Jahr. Stefan Käspeitzer, stellvertretender Leiter der Stadtwerke, ergänzt, dass Plattling im landkreisweiten Freibad-Vergleich die höchsten Besucherzahlen habe.
Es gab aber auch Jahre, in denen mehr Leute ins Freibad strömten: 2015 verzeichneten die Stadtwerke 83646 Besucher. Im Jahrhundertsommer 2003 schnellt der Balken des Säulendiagramms, das Käspeitzer in den Händen hält, auf 135605. Die Tageshöchstwerte: Heuer suchten am 1. August 2225 Menschen eine Abkühlung im Plattlinger Freibad. Ob der Rekord aus dem Jahr 1994 mit insgesamt 4382 Besuchern jemals wieder geknackt wird, ist fraglich. Bilder von japanischen Bädern, auf denen kein Wasser, sondern nur mehr Köpfe zu sehen sind, drängen sich vor das geistige Auge.
− chh
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