Plattling
Rechtsstreit um die "eiserne Reserve" geht wohl in die nächste Instanz

07.08.2017 | Stand 18.09.2023, 2:08 Uhr

Woher kommt das Wasser? Der Großteil der Menschen macht sich keine Gedanken, ob das Wasser aus dem Hahn aus dem Quartär- oder dem Tertiärbereich stammt. Die Stadtwerke Plattling entnehmen Wasser aus beiden Bereichen und mischen es – dem Landratsamt zufolge soll damit spätestens 2026 Schluss sein. Die Klage gegen jenen Bescheid wurde bereits zurückgewiesen. Nun geht es vielleicht in die nächste Instanz. −Foto: Berg/dpa

Die Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichtes Regensburg in Sachen Wassergewinnung aus dem tertiären Tiefengrundwasser liegt vor. Das Landratsamt Deggendorf zeigt sich mit der von der Stadt Plattling eingereichten und bereits Mitte Juli zurückgewiesenen Klage "vollumfänglich" in ihrem Handeln bestätigt. In einer am Montag versendeten Pressemitteilung kritisiert Landrat Christian Bernreiter "öffentliche Vorwürfe" von Bürgermeister Erich Schmid. Vom Tisch ist der Streit ums Plattlinger Wasser damit noch nicht.

Sollte die Möglichkeit bestehen, werde die Stadt vor den Verwaltungsgerichtshof gehen, hatte Schmid kurz nach dem in Regensburg verkündeten Urteil gegenüber der Heimatzeitung angekündigt. Der Antrag auf Zulassung der Berufung ist innerhalb eines Monats nach Zustellung des Urteils beim Bayerischen Verwaltungsgericht Regensburg zu stellen. Wie Stadtwerke-Leiter Stefan Kopp auf Nachfrage bestätigt, werde man diesen Weg wählen.

Über die genauen Gründe der abgewiesenen Klage – die Stadt Plattling wollte eine Genehmigung für die Entnahme von mehr Tertiärwasser – konnten bisher nur Vermutungen angestellt werden. Oliver Menacher geht als Pressesprecher des Landratsamtes nun auf einzelne Passagen der Urteilsbegründung ein, denn es sei an der Zeit, die "inakzeptablen Vorwürfe des ersten Bürgermeisters der Stadt Plattling zurückzuweisen". Aus dem Urteil des Regensburger Verwaltungsgerichtes gehe eindeutig hervor, dass das Tiefengrundwasser eine "eiserne Reserve" für die Versorgung der Bevölkerung in besonderen Not- und Krisenfällen darstelle.

Das Quartärwasser wird durch Unterwasserpumpen aus dem obersten Grundwasserstock aus etwa 16 Meter Tiefe gefördert. Das Tertiärwasser dagegen wird aus rund 184 Metern Tiefe gewonnen.

− chh

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