Plattling
Streitpunkt Tierheim

13.07.2017 | Stand 18.09.2023, 2:05 Uhr

Inzwischen ist die Zufahrt zum Tierheim an der B8 asphaltiert. Weil dies davor nicht innerhalb der vertraglich vereinbarten zwei Jahren geschehen war, hatte die Stadt ihren Zuschuss an den Tierschutzverein eingefroren. − Foto: Saxinger

"Es wäre schön gewesen, wenn die Stadt gegenüber dem Tierschutzverein kulanter gewesen wäre. Plattling kann sich freuen, so ein schönes neues Tierheim zu haben", sagte Stadträtin Bärbel Vollkommer-Würfel (SPD) bei der jüngsten Stadtratssitzung in Richtung Bürgermeister Erich Schmid (CSU). Um den finanziell klammen Tierschutzverein Deggendorf und Umgebung in Zukunft besser zu unterstützen, bat die SPD-Politikerin nun, in der nächsten Stadtratssitzung darüber abstimmen zu lassen, ob man die von der Stadt vertraglich zugesagte Unterstützungszahlung von 50 Cent nicht verdoppeln könne. Schließlich, so Vollkommer-Würfel, seien die bisher gezahlten 6500 Euro pro Jahr sicher nicht überdimensioniert.

Natürlich könne man darüber abstimmen, so Erich Schmid, er werde aber, das könne er gleich sagen, mit "Nein" votieren. Schließlich gebe es zum Thema eine Vorgeschichte: Weil der Tierschutzverein den Feldweg zum Tierheim nicht, wie vertraglich vereinbart, innerhalb von zwei Jahren asphaltiert und die für diesen Fall vereinbarte Bürgschaft hinterlegt hatte, fror die Stadt ihre Zuschusszahlungen ein. Dies sei ein legitimes Druckmittel gewesen, so Bürgermeister Schmid. Die Straße wurde inzwischen auch asphaltiert. Für Vollkommer-Würfel dagegen hätte man diese Frage auch anders lösen können, vor allem wenn man die finanziellen Schwierigkeiten des Tierschutzvereines bedenke. Von Mehrkosten von rund 200000 Euro hatte der Bevollmächtigte für den Tierheim-Bau, Peter Erl, gesprochen, da das Heim nicht wie ursprünglich geplant in Stauffendorf gebaut werden konnte, sondern in Plattling.

Bürgermeister Schmid legte den Stadträten noch einmal seine Sicht der Dinge dar: Es habe mit dem Tierschutzverein glasklare Vereinbarungen gegeben, die eben nicht eingehalten worden seien. Darauf habe man mit der Aussetzung der Unterstützungszahlungen reagieren müssen. Außerdem sei es Plattling gewesen, das den Grund für die Zufahrt zur Verfügung gestellt habe – und nicht die Gemeinde Aholming oder der Freistaat Bayern. Seine Ablehnung gegenüber einer Verdoppelung der Unterstützungszahlung begründete Schmid so: Die 50 Cent pro Einwohner seien mit den 25 anderen Gemeinden abgesprochen. Denen würde man nun in den Rücken fallen, wenn man diesen Betrag einfach verdoppele. Wenn man dagegen eine Auflistung des Tierschutzvereines hätte, aus der ersichtlich wird, wie hoch der Fehlbetrag tatsächlich sei, dann könne man mit den anderen Gemeinden sprechen.

− ds