Plattling
Abschied von der Molkerei

30.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:02 Uhr

Verpacken nur noch ein paar Tage Camembert in Plattling: Teilzeitkraft Jutta Scheifl (l., 61) aus Hettenkofen, die nach 24 Jahren bei Goldsteig nun ganz zu arbeiten aufhört, und Silvia Burrey (58), die in Cham weiterarbeiten wird. − Fotos: Kuhnt

Am Donnerstag kam der letzte Milchlaster an, am Freitag laufen die letzten Camemberts und Limburger Käse vom Band. Dann ist in der Goldsteig-Molkerei in Plattling (Landkreis Deggendorf) für immer Schluss mit der Käseproduktion. Wehmut mischt sich mit Pragmatismus und auch Zuversicht. Jeden Handgriff hier zum letzten Mal zu machen, ist für die Mitarbeiter vor allem eines: seltsam. "Man kann es gar nicht richtig beschreiben", erklärt eine Labormitarbeiterin.

Die aktuell hergestellten Käse bleiben noch zwei Wochen zum Reifen, werden bis zum 14. Juli größtenteils als Handelsmarken verpackt, von Speditionen abgeholt und an Einzelhandelsketten ausgeliefert. "Bis September sind sie noch haltbar, danach gibt es von Goldsteig nirgends mehr Weichkäse zu kaufen", sagt Betriebsleiter Kurt Pledl. Schon seit einiger Zeit habe sich abgezeichnet, dass in diesem Marktsegment kaum mehr Gewinne möglich seien, erklärt Pledl sachlich. Die nach Plattling gelieferte Milch aus einem Umkreis von rund 50 Kilometern könne im Goldsteig-Hauptwerk in Cham wirtschaftlicher eingesetzt werden.

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Doch nicht nur die Milch muss ab Montag in den Bayerischen Wald: Auch die ersten beiden Molkereifachmänner wechseln dann dorthin. Insgesamt sind es rund 30 Mitarbeiter, die vorerst in den Werken Tittling und Cham weiterarbeiten werden.

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