Plattling
Insolvenzverfahren für Stanglmeier

22.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:01 Uhr

Der Werksverkauf auf dem Ludwigplatz ist aus gesundheitlichen Gründen geschlossen, wie ein Aushang am Fenster unter dem nostalgischen Schriftzug erklärt. Wie es weitergeht, ist unklar. − Foto: Kuhnt

Das Insolvenzgericht am Amtsgericht Deggendorf hat Mitte Juni die vorläufige Insolvenzverwaltung für die Stanglmeier Spezialitäten GmbH & Co. KG angeordnet. Den Antrag, ein Insolvenzverfahren zu eröffnen, hatten die AOK Deggendorf und die Stanglmeier Spezialitäten GmbH & Co. KG selbst gestellt. Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin des Plattlinger Traditionsunternehmens wurde die Deggendorfer Rechtsanwältin Elisabeth Roggenhofer bestellt.

Schon seit einiger Zeit habe es bei der Stanglmeier Spezialitäten GmbH & Co. KG Probleme mit der Auszahlung der Betriebsrenten an ehemalige Mitarbeiter gegeben, wie Kurt Haberl von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) der PZ erklärt. "Wir haben mit einem Gerichtsvollzieher immer wieder die Zahlung eingefordert. Derzeit vertreten wir sieben Fälle, aber es sind wohl mehr. Dass ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, war für uns absehbar."

Ziel des Verfahrens sei die Sanierung des Unternehmens beziehungsweise die erfolgreiche Suche nach einem Investor, teilt Insolvenzverwalterin Elisabeth Roggenhofer mit. Aktuell wird der Betrieb mit 28 Mitarbeitern weitergeführt. Deren Gehälter für die kommenden drei Monate werden von der Agentur für Arbeit bezahlt. An der Sanierung wirken Rechtsanwalt Frank Sasse aus Passau und die KPWT Kirschner Wirtschaftsprüfer Treuhand aus Passau mit. Man habe eine belastbare Unternehmensplanung erstellt und wolle im operativen Geschäft ein Plus erzielen, erklärt Frank Sasse. Wie es mit dem Werksverkauf auf dem Ludwigplatz weitergeht, sei noch nicht sicher, sagt Roggenhofer.

− pz