Plattling
Stillstand bei Ortsumgehung: Fertigstellung verzögert sich um ein Jahr

21.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:01 Uhr
Simone Kuhnt

Alles ist bereit für die Isarbrücke: Das so genannte Kämpfer-Fundament, das die Kraft aus den Bögen in den Boden leiten, ist 15 x 28 Meter groß und rund drei Meter tief. Eingebaut sind die Endstücke der Brückenbögen. Derzeit hapert es noch bei der Berechnung ihrer Verformungen. − Fotos: Kuhnt

Kein Maschinenlärm weit und breit, kein Baustellenverkehr, keine Arbeiter, nichts. Stillstand herrscht auf der Baustelle der Ostumfahrung Plattling (Landkreis Deggendorf), seit Monaten schon. Warum geht hier nichts weiter? "Es gibt schwerwiegende Probleme beim Bau der Isarbrücke, dem Herzstück der Umfahrung", erklärt Bauoberrätin Susanne Hopfner vom Staatlichen Bauamt der Heimatzeitung exklusiv, "die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme wird sich verzögern."

"Das von uns beauftragte Stahlbauunternehmen und das Planungsbüro hatten große Differenzen. Diese Differenzen ließen uns zunehmend an der vorgelegten statischen Berechnung zweifeln. Zudem funktionierte die Kommunikation zwischen Ingenieurbüro und Stahlbaufirma nicht", erklärt Susanne Hopfner. Deshalb habe das Bauamt beschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro zu beenden und die statische Berechnung an ein anderes Büro zu übertragen. "Eine derartige Praxis ist zwar absolut unüblich, doch wir hatten nach etlichen Terminen und Besprechungen irgendwann keine Zuversicht mehr", berichtet Hopfner.

Das neue Ingenieurbüro werde im Juli erste Ergebnisse vorlegen. Eigentlich hätte da schon mit dem Brückenbau begonnen werden sollen, doch der wird sich jetzt auf das Frühjahr 2018 verschieben. Was zur Folge hat, dass ich die Fertigstellung des Gesamtprojekts Ostumfahrung deutlich verschiebt. "2019 wird nicht zu halten sein. Ich bin aber zuversichtlich, dass 2020 machbar ist. Wenn erstmal der Stahlbau läuft, kann es zügig weitergehen", sagt Hopfner.
Mehr dazu lesen Sie in der Passauer Neuen Presse vom 21. Juni.