Die Landwirte, die Zuckerrüben anbauen, sind am Mittwochabend mit einer Mischung aus dem Gefühl, einem Konzern ausgeliefert zu sein und der Hoffnung, dass der Anbau von Zuckerrüben auch 2018 ein gutes Geschäft für sie sein werde, in den Plattlinger Bischofshof gekommen. "Man kommt ja eh nicht aus", war eine Aussage, die die Stimmung im Saal gut widerspiegelte. Dort haben Benjamin Kirchberger, Leiter der Südzucker Rübenabteilung Bayern, und Dr. Rudolf Apfelbeck, Geschäftsführer des Verbands der Zuckerrübenanbauer in Bayern, informiert, wie der Liefervertrag für Zuckerrüben, die die Landwirte 2018 anbauen, aussehen wird.
Seit heuer gibt es keine Quote und keine Marktordnung mehr für Zucker. Die Südzucker möchte ihre Produktion ausweiten und die Zuckerfabrik betriebswirtschaftlich optimal nutzen. Im Jahre 2016 dauerte es in Plattling 113 Tage, bis alle Zuckerrüben verarbeitet waren, 2017 werden es 120 bis 125 Tage sein, schätzt Kirchberger – wenn die Zuckerrüben so gedeihen, wie durchschnittlich in den letzten Jahren. Um das zu erreichen, bekommen die Rübenanbauer eine Treueprämie von drei Euro pro Tonne Zuckerrüben, wenn sie einen Kontrakt für 125 % der Zuckermenge ihres früheren Lieferrechts zeichnen und diese dann auch auf das Kilogramm genau liefern.
"Das Risiko liegt voll bei den Landwirten", kritisierte Josef Waas, der stellvertretende Kreisobmann des bayerischen Bauernverbands. Man wisse nicht, wie gut die Rüben wachsen und wie hoch ihr Zuckergehalt sein werde. Da müsse man mit Durchschnittswerten rechnen und hoffen, dass das gut gehe.
− hs
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