Dienstagmorgen: Mitarbeiter des städtischen Bauhofs Plattling öffnen die Tore der großen Halle, um ihre Fahrzeuge auszuparken. Es ist alles wie immer. Wie immer liegt auch kein Baum in der Halle. Dieser, also der Maibaum der Stadt Plattling, sollte jedoch dort liegen, eingepfercht zwischen den Geräten und Maschinen des Bauhofs. Die Mitarbeiter melden den Maibaumklau sofort Chef Alfred Reichl. Dieser denkt sich nur: "Nicht schon wieder."
2014 stahlen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lailling den Baum der Stadt Plattling. Damals lag er noch unversperrt auf dem Hof. Der Blick nach Lailling weist jedoch in die falsche Himmelsrichtung. Diesmal nutzten knapp 40 Leute aus Auerbach und Hengersberg die Chance. Matthias Söldenwagner, Sprecher der Gruppe, erzählt gegenüber der PZ: "Unsere Truppe gibt es erst seit drei Jahren." Und das sehr erfolgreich. "2016 stahlen wir vier, heuer mit dem Plattlinger schon den dritten Maibaum." Doch wie kamen Söldenwagners Maibaumdiebe auf den Plattlinger Baum? "Ich hab’ halt gehört, dass die Stadt ihn aufstellt", sagt er. Damit schloss er auf die Verwahrung im Bauhof. "Mei, und dann haben wir mal die Gegend erkundet und ein Spezl hat den Maibaum dann gesehen." Schon war’s um den 20-Meter-Hünen geschehen, die 40-köpfige Gruppe, Feuerwehrler und Mitglieder der Landjugend, machten sich mit Geräten, Kipperachse und Traktor auf den 25 Kilometer-Weg zwischen Plattling und Auerbach.
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