Plattling
"Es war ganz schrecklich" – So erlebte die Plattlingerin Christina Kronawitter das Attentat in London

24.03.2017 | Stand 18.09.2023, 1:49 Uhr

Weiß um ihr Glück: Christina Kronawitter war nur drei Straßen entfernt, als der Anschlag in London verübt wurde. −Foto: Kronawitter

Fünf Tote und über 40 Verletzte sind nach dem Londoner Anschlag am Mittwochabend zu beklagen. Eine, die das Chaos miterlebt hat, ist Christina Kronawitter. Die Plattlingerin, die Dirndl im Retro-Look designed, war nur wenige Gehminuten davon entfernt.
Kronawitter war beruflich nach London gereist, um Stoffe zu kaufen. Den Hoflieferanten von Königin Elizabeth II. suchte sie auf. Sightseeing in der Hauptstadt Großbritanniens stand ebenso auf dem Programm. Doch was sie am Mittwoch erlebte, schockte die lebensfrohe Mutter. Der Attentäter war auf einer Brücke mit seinem Auto in Fußgänger gerast und erstach dann vor dem Parlament einen Polizisten. Die Polizei erschoss den Täter. Die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich inzwischen zu diesem Anschlag. Während dies geschah, wartete Kronawitter an einer Ampel, "vielleicht drei Straßen davon entfernt", berichtet sie der PZ. "Alle Leute haben geschrien und sind davon gelaufen. Es war ganz schrecklich." Die Plattlingerin bangte um ihr Leben. "Für einen kurzen Moment dachte ich, jetzt sterbe ich in London, nicht in Niederbayern", erzählt sie. Besondere Details nennt Kronawitter nicht. Es sei einfach nur ein Chaos gewesen.
Am Tag darauf veröffentlichte sie auf Facebook ein Foto: Sie steht auf der Brücke vor dem Big Ben. Kronawitter betitelt es mit dem bairischen Satz: "Nomoi gut davo kemma!" – Nochmals gut davon gekommen. Auf die Frage, wie die Stimmung in London nach dem Anschlag ist, antwortet sie: "Ich habe das Gefühl, dass sich die Londoner sowas nicht gefallen lassen." Ähnliche Sätze waren auch oft nach Anschlägen in Paris zu hören. Für Kronawitter, die mit einem Schrecken davon gekommen ist, war der Terroranschlag "einfach nur furchtbar". Und sie fasst einen Entschluss: "Ich werde in Zukunft Großstäde meiden."

− chh/dpa