Deggendorf
A3 und A92 könnten länger als eine Woche gesperrt bleiben

05.06.2013 | Stand 20.09.2023, 0:55 Uhr
Ein Blick auf das überflutete Autobahnkreuz Deggendorf. −Foto: Sabine Kaind

Erwartungsgemäß ist die Verkehrslage in und um Deggendorf aufgrund der teils überfluteten Autobahnen A3 und A 92 äußerst prekär. Länger als eine Woche könnte es dauern, bis die Schäden an den Fahrbahnen beseitigt werden und wieder freie Fahrt zwischen Straubing und Deggendorf möglich ist, sagt Diplom-Ingenieur Michael Köstlinger von der Autobahndirektion Südbayern im PNP-Gespräch. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Mittwochmittag mitteilt, besteht derzeit zwischen der Franz-Xaver-Hafner-Brücke in Bogen (Landkreis Straubing-Bogen) und der Donaubrücke in Vilshofen (Landkreis Passau) keine Möglichkeit, die Donau zu überqueren.

Dadurch kommt es im Kreis Deggendorf und auch im Kreis Passau - insbesondere auf der B20 zwischen Straubing und Eggenfelden bzw. der B8 zwischen Straubing und Passau -  zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. "Teilweise durch Unfälle auf den Umleitungsstrecken", teilt Alexander Schraml, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, mit (siehe unten).

Noch sind die Schäden nicht abzuschätzen und somit kann die Dauer der Sperrungen nicht vorhergesagt werden, erklärt Köstlinger. Nach ersten Erkenntnissen sei die A92 nicht ganz so heftig in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie könnte in ein paar Tagen freigegeben werden. Bei der A3 könnte es länger dauern, meint Köstlinger. "Bis wieder komplett freie Fahrt zwischen Straubing und Passau herrscht, könnte es im schlimmsten Fall eine Woche oder auch länger dauern."

Nach der A3 ist seit Mittwochnacht (2 Uhr) auch die A92 überflutet. Die Stadt Deggendorf ist somit vom restlichen Landkreis abgeschnitten und nur noch über den Bayerischen Wald zu erreichen. Die Autobahn 3 zwischen Hengersberg und Deggendorf war schon am Nachmittag von den Wassermassen erfasst worden (ausführlicher Bericht mit Videos und Fotos zur Situation an der A3). Nun ist auf der A92 zwischen Plattling und Deggendorf das Wasser von den Feldern beim Singerhof auf die Straße gelangt. Die A92 ist geflutet und seit Mittwochmittag komplett gesperrt; wie die A3 in Richtung München. Die Sperrung der A3 in Fahrtrichtung Regensburg gilt nun ab Garham. Der Verkehr staut sich mittlerweile 16 Kilometer zurück (Stand: 16 Uhr).

Weitere Straßen, die aktuell gesperrt sind (Stand: Mittwoch, 14 Uhr):
- A92 zwischen dem Autobahnkreuz Deggendorf und der Ausfahrt Plattling-West.
- Die B 388 zwischen Obernzell und Erlau aufgrund von Fahrbahnsäuberungen.
- Die B15 im Stadtgebiet Landshut im Bereich Luitpoldstraße/Hofmark-Aich-Straße, Höhe Hauptbahnhof.
- A8 zwischen München und Salzburg. Der Verkehr soll voraussichtlich um 15 Uhr für beide Richtungen einspurig freigegeben werden. Die Anschlussstelle Grabenstätt bleibt weiterhin gesperrt.

Die Sperrungen dauern an, denn der Scheitel des Hochwassers befindet sich derzeit zwischen Straubing und Deggendorf.

Wie kommt man aktuell am besten in die Stadt Deggendorf?

"Mit der Bahn", antwortet ein Sprecher des Landratsamts gegen 9.30 Uhr am Mittwoch. Die Kapazitäten zwischen Plattling und Deggendorf seien erhöht worden. Ansonsten wird empfohlen, weiträumig auszuweichen. Aus München kommend über die A92-Ausfahrt Landau, die B20 nach Straubing, weiter über Bogen und Offenberg nach Deggendorf. Aus Passau kommend muss man die A3 bereits in Aicha verlassen, gesperrt ist bis Schwarzach. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Schwerverkehr soll das Krisengebiet nach Möglichkeit komplett meiden.

A3: Auffahrunfall mit mehreren schwer verletzten Personen

Auf der A3 bei Kirchroth (Landkreis Straubing-Bogen) hat sich am Mittwoch gegen 8.25 Uhr ein schwerer Auffahrunfall ereignet. Ein Pole (51) fuhr  zwischen den Anschlussstellen Wörth/Donau-Ost und Kirchroth in Fahrtrichtung Passau mit seinem Sattelzug ins Stauende, schob dabei einen Kleintransporter und einen Pkw der Bundeswehr auf einen stehenden Lkw. Dabei erlitt ein 38-Jähriger lebensgefährliche Verletzungen, drei weitere Personen mussten ebenfalls in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Insgesamt waren sechs Notärzte und viele Feuerwehren im Einsatz.

 − pnp

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