Deggendorf
Demonstrations-Marsch: Gabi Grundl vor den Toren Münchens

13.04.2018 | Stand 18.09.2023, 2:42 Uhr

Gabi Grundl ist seit einer Woche unterwegs von Deggendorf nach München. "Ich habe keine Blasen", sagte sie am Donnerstag.

Sie war schneller als gedacht. Eigentlich wollte Gabi Grundl (59) in zehn bis zwölf Tagen von Tattenberg bei Deggendorf nach München gehen, um dort für ein bedingungsloses Grundeinkommen zu demonstrieren. Vor einer Woche ist sie gestartet und an diesem Freitag, am achten Tag ihres Marsches, wird sie in München ankommen. Die DZ hat Gabi Grundl am Donnerstag am Telefon erreicht. Da war sie zwischen Freimann und Ismaning unterwegs.

Am Samstag, wird die 59-Jährige – begleitet von Fernsehkameras des Bayerischen Rundfunks – zum Marienplatz gehen. Dort will Grundl, die acht Kinder groß gezogen hat, mit Passanten ins Gespräch kommen, ihre Kritik an Hartz IV erläutern und für ein bedingungsloses Grundeinkommen werben.

Sie habe sich Tagesetappen von 20 Kilometern vorgenommen, aber an einigen Tagen auch etwas mehr geschafft, berichtete Grundl . In der Regel ist sie alleine unterwegs – "da kann ich mein eigenes Tempo gehen". Sieben Stunden jeden Tag. An Proviant hatte sie nur Nüsse und Wasser dabei. "Ich frühstücke ausführlich, und dann gibt es erst wieder ein Abendessen."

Übernachtet hatte Gabi Grundl bei Verwandten oder Freunden entlang der Strecke. Oft wurde sie abgeholt und am nächsten Tag dorthin zurückgebracht, wo sie ihren Marsch unterbrochen hat. In München übernachtet Gabi Grundl nun bei ihren Kindern. "Es hat sich alles wunderbar gefügt", sagt sie. Ihren "Plan B", bei der Polizei nach einer Übernachtung in einer Ausnüchterungszelle zu fragen, habe sie nie gebraucht.

− stg