Metten
SSG stellt die Schicksalsfrage

10.04.2018 | Stand 17.09.2023, 7:24 Uhr

Schicksalsfrage: Sind Sportvereine wie die SSG Metten noch zetigemäß, fragte SSG-Präsident Adi Helmprecht (2.v.l.) die Mitglieder auf der jüngsten Jahreshauptversammlung. Man wolle weitermachen, so die übereinstimmende Antwort auch von den Vorstandsmitgliedern Alexandra Niewöhner (Jugendleitung, links), Martin Blüml (technischer Leiter, 3.v.r.), Herbert Wolf (Vize-Präsident, 2.v.r.) und von 2. Bürgermeister Wolfgang Paukner als Vertreter der Marktgemeinde Metten. − Foto: SSG

Schreck in der Morgenstunde des vergangenen Sonntags: Früh am Tag hatten sich die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung der Mettener Handballer eingefunden, als SSG-Präsident Adi Helmprecht die Schicksalsfrage stellte, die alle Sportvereine zumindest im Amateurbereich betrifft: "Ist ein Sportverein wie der unsere überhaupt noch zeitgemäß?" Zum Glätten der Wogen schob Helmprecht nach: "Mir geht es ums gemeinsame Nachdenken." Der Mettener Verein, zwar vorbildlich in der Nachwuchspflege, droht vor allem im Aktivenbereich Jahr um Jahr mehr zu überaltern, und blutet im Ehrenamt aus, weil auch da der Nachwuchs fehlt. Helmprecht nannte dazu ein Beispiel aus der SSG-Jugendarbeit. "Wir freuen uns regelmäßig über die Vielzahl der Kinder im frühen Alter, bringen aber nur einen geringen Bruchteil bis in den Erwachsenenbereich durch." In der neuen Saison stelle der Verein nach langer Zeit erstmals weder eine weibliche noch eine männliche A-Jugend. Der SSG-Präse: "Das ist doch deprimierend."

Rückblickend auf die zu Ende gehende Saison betonte Helmprecht, ergänzend zum normalen Spielbetrieb mit insgesamt 14 Mannschaften, davon zehn Jugendteams, habe der Verein 30 Veranstaltungen auch und vor allem für die Bevölkerung im Deggendorfer Land mit Erfolg organisiert. Das müsse sein. "Zwar erfordern diese zusätzlichen Aktivitäten einen enormen zeitlichen Aufwand, sind jedoch unbedingt nötig, um Kinder, Jugendliche, aktive und passive Mitglieder bei der SSG zu halten, aber auch neue Kräfte zu gewinnen", machte der erste Mann der Klosterer deutlich und beruhigte gleichzeitig die Gemüter: "Trotz aller Schwierigkeiten machen wir weiter wie bisher." Denn laut Adi Helmprecht ist es doch sehr aufbauend, wenn man sieht, mit welcher Leidenschaft die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen bei den Spielen dabei sind und gute Zeiten erleben.

− pd

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