Deggendorf
"Mein Herz ist eine Raute"

08.03.2018 | Stand 18.09.2023, 2:37 Uhr

Eindrucksvoll die Statur, laut die Stimme: Andreas Miedl (hier bei einem Auswärtsspiel in Weiden) ist Eishockeyfan und Stadionsprecher beim DSC. − Foto: Roland Rappel

145 Kilo geballte DSC-Power: Stadionsprecher "Meych" (Andreas Miedl) ist Kult bei den Eishockeyfans. Ein Brüller und Einpeitscher. Einer, der für diesen Sport und die Stimmung im Stadion alles gibt. Am Freitagabend starten die Deggendorfer in die Playoffs gegen den Herner EV (20 Uhr, Eisstadion). Hoffentlich hämmert der DSC Puck um Puck rein ins gegnerische Tor. Denn jedes Mal wird auf Meychs ohrenbetäubendes "Hasta la vistaaa..." tausendfach "... sauf ma an Kanistaaa" aus den Fankehlen zurückschallen.

Andreas Miedl aus Künzing ist ein Typ. Ein Schwergewicht mit Tattoos, Piercings, langem Pferdeschwanz und Bart. Fast immer trägt er DSC-Klamotten. T-Shirt, Sweater und Sweat-shirtjacken mit aufgedruckter Raute, dem DSC-Logo, oder in den Vereinsfarben Rot und Blau. "Mein Herz ist eine Raute, mein Blut rot-blau", bekennt der 30-Jährige. Die Augen blitzen, wenn es ums Eishockey geht. Gespielt hat Andreas Miedl zwar noch nie selbst, aber immer schon zugeschaut und mitgefiebert. 1998 ist er diesem Sport mit Haut und Haar verfallen. "Mich fasziniert die körperliche Härte. Wenn einer liegen bleibt, dann hat er sich wirklich verletzt und taktiert nicht rum. Eishockey ist ehrlich", erklärt er die Faszination.

Zum Job des ehrenamtlichen Stadionsprechers kam Andreas Miedl im März 2015 aus einer Bierlaune heraus. Bei einer Playoff-Party stellte sich die Frage nach einem neuen Mann am Mikro. "Nach zwölf Apfelsaftschorlen" packte der Meych es an. Neben Stimmgewalt, Selbstbewusstsein und Fachkenntnis qualifiziert ihn für diese Tätigkeit vor allem die Tatsache, dass er selber aus dem Fanblock kommt. "Ich habe immer ein Auge am Spielfeld und eines am Laptop. Sobald die Hände der Fans in der Höhe sind und die Gesänge starten, ist die Musik aus", erzählt er. Er beherrscht diese Choreografie, weil er sie in tiefster Seele fühlt.

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