Deggendorf
Das Klinikum ist gut beim Blutmanagement

21.02.2018 | Stand 18.09.2023, 2:35 Uhr

Sie passen im Sinne ihrer Patienten auf jeden Tropfen Blut auf: Dr. Michael Mandl (v.l.), Dr. Josef Huber, Dr. Patrick Meybohm und Dr. Axel Menzebach vor den Kühlschränken mit den Blutkonserven. − Foto: Binder

Blutkonserven sind kostbar, zudem können Transfusionen bei Patienten zu Infektionen und anderen Komplikationen führen. Allerdings leidet jeder dritte Patient schon vor seiner geplanten Operation unter Blutarmut. Das Blutmanagement ist in den vergangenen Jahren ein wichtiges Thema geworden an Universitäten und Unikliniken, in der Europäischen Kommission und der Weltgesundheitsorganisation. Und auch im Donau-Isar-Klinikum in Deggendorf, Landau und Dingolfing ist man längst sensibilisiert und schon richtig gut aufgestellt.

Das versichern zwei, die es wissen müssen: Dr. Josef Huber vom Institut für Laboratoriumsdiagnostik und Transfusionsmedizin sowie Dr. Axel Menzebach vom Institut für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfall- und Schmerzmedizin. Aber die Deggendorfer wollen noch eine Schippe drauflegen beim "Blutsparen". Dafür haben sie sich am Mittwoch Prof. Dr. Patrick Meybohm vom Deutschen Patient Blood Management Netzwerk als Referent ins Haus geholt.

Schon im Vorfeld einer geplanten Operation kann man viel tun – zum Beispiel erhöht intravenös verabreichtes Eisen nach wenigen Wochen die Blutmenge. Auch die Gerinnung lässt sich medikamentös verbessern. Für diese vorbereitenden Maßnahmen wollen die Ärzte des Klinikums auch die Hausärzte mit in die Verantwortung nehmen. Und auch während der Operation lässt sich Blut sparen, erklären Huber und Menzebach.

Nach einem erfolgreichen Programm in Australien fordert die Weltgesundheitsorganisation seit 2011 Patient Blood Management, die Europäische Kommission hat im April 2017 schließlich neue Leitlinien für dessen Anwendung herausgegeben. Prof. Dr. Patrick Meybohm, Leitender Oberarzt Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Uni-Klinikum Frankfurt, hat das Deutsche Patient Blood Management Netzwerk mit aufgebaut, das landesweit die Patientensicherheit steigern will. Das Donau-Isar-Klinikum ist dem Netzwerk inzwischen beigetreten – als bisher einzige Klinik in Ostbayern, beteuern die Ärzte.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Donnerstag, 22. Februar, in der Deggendorfer Zeitung.