Hässliche Szenen haben sich nach dem Eishockey-Derby zwischen dem Deggendorfer SC und dem EV Landshut abgespielt. Laut Polizei kam es vor dem Stadion in Deggendorf zu "massiven Ausschreitungen". Ein Fan wurde nach Fußtritten schwer verletzt. Der DSC hat sich inzwischen zu den Auseinandersetzungen geäußert.
Während zunächst rund 2400 Fans das Spiel friedlich verfolgten, eskalierte die Situation nach Spielschluss. Nach derzeitigen Erkenntnissen hielten sich rund 25 Fans der Deggendorfer vor dem Kiosk auf, um den 4:2-Erfolg ihres Teams zu feiern, als plötzlich etwa 30 bis 40 teils vermummte Landshuter Anhänger auf die Gruppe zustürmten. Nach anfänglichen verbalen Scharmützeln bewarfen die Angreifer die Deggendorfer mit Flaschen und Steinen. Die Folge waren laut Polizei mehrere Schlägereien rund ums Eisstadion. Als die Polizei mit 13 Einsatzfahrzeugen anrückte, machten sich die Landshuter "Fans" aus dem Staub.
Sechs Deggendorfer wurden leicht verletzt. Ein Fan musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er am Boden liegend mehrere Tritte gegen den Kopf bekommen hatte. Ein bislang unbekannter Deggendorfer Fan schlug zudem auf einen Rettungssanitäter des BRK ein. Nach derzeitigen Erkenntnissen wurde dieser mit leichten Verletzungen in der Klinik behandelt.
Die Polizei hat sieben Randalierer - alle aus der Landshuter Fangruppierung - vorläufig festgenommen. Die Kripo ermittelt wegen Landfriedensbruchs, Raubs und gefährlicher Körperverletzung.
DSC und Fanprojekt verurteilen die Attacke der Landshuter
Der Deggendorfer SC hat am Samstag in einer Pressemitteilung Stellung zu der Attacke der Landshuter Fans bezogen: "Wir verurteilen dieses Verhalten aufs Äußerste", heißt es. Zudem betonen die Verantwortlichen des DSC, "dass wir uns das sehr gute Verhältnis zu unseren niederbayrischen Nachbarn nicht zerstören lassen. Auch die überwiegende Zahl der Fans aus Landshut, die stimmgewaltig, friedlich und fair ihre Mannschaft unterstützen, sind in Deggendorf auch in Zukunft herzlich willkommen."
In einer Stellungnahme, die unserer Zeitung vorliegt, gehen auch die Verantwortlichen des Deggendorfer Fanprojekts von einer geplanten Aktion der Landshuter aus und sprechen in diesem Zusammenhang von einem "hinterhältigen Angriff". So sei auch auf Frauen eingeschlagen worden. Während der Handgreiflichkeiten sei zudem ein Landshuter Spieler verletzt worden, der sich in der Nähe des Spielerbusses befunden hatte. Eine Absicht "von Seiten der Deggendorfer Fans ist gänzlich auszuschließen", heißt es dazu vom Fanprojekt.
− pnp
