Deggendorf
Missbrauchsprozess gegen ehemaligen Priester geht weiter

09.01.2018 | Stand 18.09.2023, 2:28 Uhr

Der Missbrauchsprozess gegen einen ehemaligen Priester wird am Dienstag am Landgericht Deggendorf fortgeführt. −Foto: Roland Binder

Der Missbrauchsprozess gegen einen ehemaligen Priester wird am Dienstag fortgesetzt. Mit Spannung erwartet wird, ob sich der Angeklagte nun doch zu den Vorwürfen äußern wird. Zum Prozessauftakt Mitte Dezember vor dem Landgericht in Deggendorf hatte der 53-Jährige geschwiegen.

Laut Anklageschrift soll der aus Wuppertal stammende Mann seit Mitte der 1990er Jahre fünf Jungen bei insgesamt mindestens 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht haben. Außerdem soll er versucht haben, eine 18-Jährige zu vergewaltigen. Eine Vielzahl der Übergriffe wertet die Anklagebehörde als schweren sexuellen Missbrauch.

Mehr zu diesem Thema:
- Ex-Priester wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht
- Sexueller Missbrauch in Deggendorf: Falscher Priester angeklagt
- Sexueller Missbrauch: U-Haft für falschen Priester bei Deggendorf
- Missbrauchsprozess gegen Ex-Priester in Deggendorf unterbrochen

Der Angeklagte saß bereits fünfeinhalb Jahre im Gefängnis

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann zudem Urkundenfälschung, Betrug und Missbrauch von Titeln vor. Er soll sich so mindestens 100.000 Euro erschlichen haben, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Von 2003 bis 2009 saß der Mann nach einem Urteil des Landgerichtes in Karlsruhe wegen Sexualstraftaten für fünfeinhalb Jahre im Gefängnis. 2008 war er nach einem kirchengerichtlichen Urteil in Freiburg aus dem Priesterstand entlassen worden.

− dpa