Deggendorf
Pläne für gemeinsame Klärschlammentsorgung

05.01.2018 | Stand 25.10.2023, 11:17 Uhr

Die Klärschlammtrockung in Passau-Hellersberg. Auch im Landkreis Deggendorf soll es nach dem Wunsch von Jürgen Roith eine zentrale Verwertung geben. − Foto: ZAW

Die Kommunen des Landkreises Deggendorf sollen ein Konzept zur gemeinsamen Klärschlammverwertung erarbeiten. Das ist eine der vordringliches Aufgaben, die sich der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Winzers Bürgermeister Jürgen Roith, gesetzt hat. Ziel ist, die Abwassergebühren für die Bürger in einem erträglichen Rahmen zu halten. Die Gemeinden erwarten ansonsten durch neue Verordnungen erhebliche Kostensteigerungen beim Entsorgen ihres Klärschlamms. Und am Ende zahlt das der Bürger über die Abwassergebühren.

2016 fielen in den 32 Kläranlagen im Landkreis knapp 60000 Tonnen Klärschlamm an. Bisher lassen die Kommunen ihren Klärschlamm landwirtschaftlich ausbringen oder landbaulich verwerten. Viel Material wurden gegen Bezahlung von Entsorgern aus dem Osten angenommen und dort verwertet. Durch die neue Düngemittelverordnung wurde die Verwertung erheblich erschwert, was zu einer massiven Preissteigerung führte.

Roith sieht auch keine Kapazitäten in Deponien und bei der Verbrennung. "Die Bundesumweltministerin will, dass 2020 die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden", erklärt Roith. In diesen Anlagen wurde bislang ebenfalls getrockneter Klärschlamm teilweise mitverbrannt. Verbrennungsanlagen, die ausschließlich Trockensubstrat aus Klärschlamm verbrennen und weit entfernt sind, kommen wegen der langen Transportwege nicht in Frage. "Deshalb müssen wir neue Wege suchen. Das muss eine regionale Lösung sein, die nur mit thermischer Nachbehandlung funktionieren kann", so Roith. Dazu soll zunächst ein Konzept erarbeitet werden: Wo können zentrale Entsorgungsstellen eingerichtet werden, wo sind die optimalen Plätze für solare Trocknungsanlagen? Gleichzeitig soll aber auch der Bestand im Landkreis an Entwässerungsanlagen, Zentrifugen und dergleichen erfasst werden. Letztendlich dürfte die gemeinsame Klärschlammentsorgung auf eine Zweckverbands-Lösung hinauslaufen. Roith stellt klar: "Es wird nicht billiger, aber die Preise sollen in einem vernünftigen Rahmen bleiben.

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