Landkreis Deggendorf
Arbeit mit Kommunen klappt nicht: Behindertenbeauftragter wirft hin

20.12.2017 | Stand 20.12.2017, 15:54 Uhr

Otto Vilsmaier fehlt der Rückhalt der Gemeinden. − F.: Archiv ab

Der langjährige Behindertenbeauftragte des Landkreises Deggendorf, Otto Vilsmaier, hat überraschend seinen Rückzug angekündigt. Der Rollstuhlfahrer aus Plattling nutzte am Mittwoch seinen Arbeitsbericht in der Kreistagssitzung, um über seinen Schritt zu informieren. Als Grund nannte er die mangelnde Bereitschaft der Kommunen, sich mit den Anliegen der Behindertenbeauftragten auseinanderzusetzen: "Ich werde mein Amt abgeben. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen funktioniert nicht", sagte er.

Vilsmaier nahm den Landkreis aus seiner Kritik explizit aus. Die Verantwortlichen hier würden seine Kritik annehmen und seine Anregungen bei Bauvorhaben und dergleichen umsetzen.

Nicht so in Städten und Gemeinden: Der Bürgermeister müsse bei Vorhaben auf eine behindertengerechte Umsetzung pochen, so Vilsmaiers Auffassung. Er klagte an: "Aber die Zusammenarbeit mit den Kommunen funktioniert nicht. Das Angebot wird nicht angenommen." Dabei bezog Vilsmaier auch die Arbeit der Behindertenbeauftragten-Kollegen in den Gemeinden mit ein. "Es wird viel geredet, aber nichts umgesetzt. Die Beauftragten werden nicht einmal zu Bauausschusssitzungen eingeladen." Vilsmaier verzichtete ausdrücklich darauf, konkrete Beispiele zu nennen.

Vilsmaier ist seit 2004 ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter des Landkreises zunächst für fünf Jahre und seit 2009 unbefristet. Er berät den Landkreis und Kommunen, damit etwa Bauvorhaben behindertengerecht umgesetzt werden.

− wet

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