Deggendorf
Norbert Weiß: Er kam als Lehrling und geht als Sparkassen-Chef

19.12.2017 | Stand 19.09.2023, 6:56 Uhr

47 Jahre war Norbert Weiß bei der Sparkasse Deggendorf. Am Dienstag verabschiedeten den Chef für den Verwaltungsrat OB Christian Moser (l.) und Landrat Christian Bernreiter (2.v.l.) und die Vorstandskollegen Stefan Swihota (2.v.r.) und Mario Fuchs (r.). − Foto: Roland Binder

1970 hat Norbert Weiß als Auszubildender bei der Sparkasse Deggendorf angefangen, nach 47 Jahren wurde er am Dienstg verabschiedet – als Vorstandsvorsitzender. Das sei ein "trauriger Anlass", sagte Landrat Christian Bernreiter als amtierender Vorsitzender des Verwaltungsrats bei einem Pressegespräch vor der internen Abschiedsfeier.

Er selbst habe 28 Jahre mit Weiß zusammengearbeitet, berichtete Bernreiter in seiner sehr persönlich gehaltenen Würdigung. Zunächst sei er als junger Unternehmer von Weiß betreut worden und habe ihn aus Kundensicht kennen gelernt, später als Verwaltungsrat.

Weiß hat bei der Sparkasse in der Kreditabteilung Karriere gemacht. Er stieg auf vom Sachbearbeiter zum Firmenkundenberater und schließlich 1993 zum Leiter der Kreditabteilung.

In den 25 Jahren, die Weiß dafür verantwortlich war, sei das Kreditgeschäft der Sparkasse Deggendorf im bayernweiten Vergleich "überaus überdurchschnittlich" gewachsen, betonte Bernreiter. Dabei habe die Sparkasse Deggendorf "mit die wenigsten Kreditausfälle" der bayerischen Sparkassen zu verzeichnen gehabt. Die heimische Wirtschaft mit Geld zu versorgen und zugleich darauf zu achten, dass das Geld auch wieder zurück kommt – diese Kunst habe Weiß beherrscht.

2005 wurde Norbert Weiß – zusammen mit Alfons Wimbauer – in den Vorstand der Sparkasse berufen. Dass er Vorstandsvorsitzender werden sollte, war allerdings nicht vorgesehen. Bernreiter berichtete vom Plan, den er und die frühere Oberbürgermeisterin Anna Eder als die beiden Vorsitzenden des Verwaltungsrats sowie der langjährige Chef Erwin Schmid hatten: Auch die nächste Führungsgeneration sollte aus dem Haus selber kommen. Vom "alten Vorstand" hätte Norbert Weiß nach diesem Plan eigentlich als erster in Rente gehen sollen, so Bernreiter, Erwin Schmid als letzter.

Als Schmid wegen seiner schweren Krankheit aufhören musste, erklärte sich Weiß bereit, seinen Ruhestand um drei Jahre zu verschieben. Zum 1. Januar 2015 wurde er Vorstandsvorsitzender.