Deggendorf
Niederbayerische Betriebe fürchten negative Folgen durch "Brexit"

20.11.2017 | Stand 18.09.2023, 2:22 Uhr

Den Schaden für Wirtschaft und Arbeitnehmer in der Region in Grenzen zu halten – das ist laut EVP-Fraktionschef Manfred Weber (Mitte) ein Ziel in den Brexit-Verhandlungen. Mit Toni Hinterdobler (r.), Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, und Alexander Schreiner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern, skizzierte er gestern in Deggendorf die Ausgangslage. − Foto: Roland Binder

Zollschranken, eingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt, zusätzliche Bürokratie: Niederbayerns Wirtschaft fürchtet erhebliche negative Folgen durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Das haben der niederbayerische Europaabgeordnete und EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber (CSU), Toni Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, und Alexander Schreiner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern, am Montag im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz in Deggendorf betont. Zuvor hatten Vertreter niederbayerischer Unternehmen, die auf dem britischen Markt präsent sind, Weber ihre Sorgen und Nöte in Sachen "Brexit" geschildert.

Die Briten hätten durch ihre Entscheidung "leider Gottes Schaden verursacht", der auch in Niederbayern zu spüren sein werde, stellte Weber klar. Nun gelte es zu versuchen, die negativen Folgen für Wirtschaft und Arbeitnehmer in der Region so weit wie möglich zu minimieren.

Bereits jetzt ist die Verunsicherung allerdings groß: Allein im Zuständigkeitsbereich der IHK Niederbayern pflegten 500 Betriebe Handelsbeziehungen zu Großbritannien, 60 seien sogar mit einer eigenen Auslandsvertretung vor Ort, unterstrich Alexander Schreiner die Bedeutung des Themas. Mehr als jeden zweiten Euro verdiene die niederbayerische Industrie im Ausland, das Vereinigte Königreich sei dabei insgesamt der drittwichtigste Handelspartner. Zumindest noch – denn ein leichter Auftragsrückgang sei bereits jetzt spürbar, berichtete Schreiner.

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