Deggendorf
Geräte verdienen ein zweites Leben

20.11.2017 | Stand 20.09.2023, 5:56 Uhr

Der Container auf dem Recyclinghof sollte erst die allerletzte Station im Leben eines Elektrogeräts sein – erst, wenn es nicht mehr repariert werden kann. Werbung fürs Abfallvermeiden machen Renate Schiermeier (v.l.), Georg Kestel und Brigitte Eichinger mit der Voll-geladen-Tasche. − Foto: Roland Binder

So wenig Abfall wie möglich zu produzieren und das auch im Bewusstsein der Verbraucher zu verankern – das ist das erklärte Ziel all jener, die die Europäische Woche der Abfallvermeidung unterstützen. Die dauert noch bis Sonntag. Am Freitag und Samstag macht der Zweckverband Abfallwirtschaft (ZAW) mit einer Aktion in allen 108 Recyclinghöfen darauf aufmerksam.

Vor allem der Elektrogeräte nimmt er sich dabei an, erklärte Abteilungsleiterin Renate Schiermeier bei einem Pressetermin in Deggendorf. Wer an den beiden Tagen Geräte bringt, die definitiv nicht mehr repariert werden können, bekommt dafür eine Mehrweg-Sammeltasche mit der Aufschrift "Voll geladen – die Sammeltasche für ihre Elektro-Altgeräte". Die sollen die Kunden bei sich zu Hause so deponieren, dass sie sich immer daran erinnern: Kaputte Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll.

Der beste Weg wäre, mit ihnen ins Reparatur-Café zu gehen. Kreisgruppen-Vorsitzender Georg Kestel vom Bund Naturschutz (BN), Geschäftsführerin Brigitte Eichinger von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) sowie die Gruppe Lokal/Global veranstalten das Repair-Café im Café Holler seit März diese Jahres vierteljährlich. Ins Repair-Café kommen jeweils 30 bis 40 Besucher mit ihren kaputten Geräten oder anderen Dingen. Eine Handvoll qualifizierter Handwerker, eine Schneiderin und ein paar Hobby-Handwerker schauen sich auf ehrenamtlicher Basis die Sachen an und versuchen sie zu reparieren. Im Schnitt zwei Drittel der Dinge funktionieren anschließend wieder, weiß Georg Kestel.

Das Repair-Café in Deggendorf ist das einzige in der Region – Georg Kestel und Brigitte Eichinger würden sich aber Nachahmer in den Nachbar-Landkreisen wünschen. Für kaputte Geräte, gebrauchte Einrichtungsgegenstände und andere Flohmarktware gibt es noch weitere Alternativen, auf die Renate Schiermeier hinweist und die auch auf der ZAW-Homepage gelistet sind: Im Landkreis Deggendorf zum Beispiel nehmen die Flohmarkthalle im Recyclingzentrum, das BRK-Tagwerk in Plattling und das Kaufhaus wahrenWert solche Dinge an – und vor allem Letzteres hat auch Fachkundige im Haus, die Kaputtes selbst reparieren. Erst wenn ein Elektrogerät wirklich nicht mehr zu richten ist, sollte es weggeworfen werden. Aber bitte nicht in die Mülltonne, sondern auf dem Recyclinghof in den entsprechenden Container. Denn die Dinge daraus werden, zum Teil per Hand, auseinandergenommen und die einzelnen Materialien werden recyclet.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Dienstag, 21. November, in der Deggendorfer Zeitung.