220.000 Passagiere haben die Donau zwischen Regensburg und Wien im Jahr 2007 befahren, 350.000 reisen heuer dort. 90 Kreuzfahrtschiffe waren vor zehn Jahren in dem Abschnitt unterwegs, 170 sind es jetzt. Und es werden noch mehr: Die Werften sind über Jahre mit Arbeit eingedeckt. "Das ist ein großer Wachstumsmarkt", hat Wirtschaftsförderer Andreas Höhn dem Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturausschuss am Donnerstag versichert. Geschätzt bringen die Flusskreuzfahrten im Jahr weit über 110 Millionen Euro Netto-Umsatz in die Umgebung des Donaustroms. Vom Image-Gewinn noch ganz zu schweigen.
Ein großer Kuchen, von dem Deggendorf bisher nur ein sehr schmales Stück abbekommt. Im Schnitt zwischen 70 und 90 Kreuzfahrtschiffe legen jedes Jahr in der Stadt an, knapp ein Zehntel so viele in Passau oder Regensburg. Wer in Deggendorf von Bord geht, steigt zudem im Regelfall in einen Bus Richtung Bayerischer Wald oder München und geht oft erst in Straubing oder Passau wieder aufs Schiff – sieht und erfährt also kaum etwas von der Stadt selbst. Das wollen OB Christian Moser, Andreas Höhn und ihre Mitarbeiter ändern – und nun geht es an die Überlegungen, wie.
Die Länder Ober- und Niederösterreich sowie die Arbeitsgemeinschaft Donaustädte mit Regensburg, Straubing, Deggendorf, Passau und Linz haben eine Studie mit Handlungsempfehlungen in Auftrag gegeben. Das Centrum für marktorientierte Tourismusforschung (CenTouris) der Universität Passau hat im vergangenen Winter die Flusskreuzfahrt zwischen Wien und Regensburg untersucht und dazu unter anderem Hafenmeister, Reedereien, Städtetouristiker und vor allem 1355 Passagiere befragt.
Die Ergebnisse für die Region der Arge Donaustädte stellte die Projektverantwortliche Brigitte Franz dem Ausschuss vor. Mit diesen Informationen fahren Andreas Höhn und weitere Vertreter aus Deggendorf fahren am 23. November zu einem Expertenforum nach Linz: Zu dem informellen Austausch von Meinungen und Ideen zum weiteren Vorgehen hat die Arge Donaustädte Reederei-Vertreter, Hafenmeister, Touristiker und weitere Verantwortliche eingeladen.
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