Mit dem Besuch der staatlichen Artistenschule in Berlin hat sich Miriam van der Neut ihren Kindheitstraum erfüllt. Jetzt wünscht sie sich, dass auch die Deggendorfer ihrer Kunst "ins Netz gehen".
Der ganze Körper ist auf Spannung. Die durchtrainierten Muskeln halten Positionen scheinbar mühelos, die Bewegungen sind weich und fließend. Miriam van der Neut zuzuschauen, wie sie sich in ihrem vertikalen Netz bewegt, ist ein Genuss. Die schnellen Drehungen kopfüber, der Spagat, der Tanz zwischen den Maschen – für all das hat die 20-jährige Deggendorferin jahrelang hart trainiert.
Mit nur 14 Jahren ist sie nach Berlin gegangen und hat die Staatliche Artistenschule besucht. Nach der Absolventen-Tournee würde sie jetzt erstmal am liebsten in der Show-Crew auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten. Trotz der großen Lust aufs Reisen ist sie aber auch ihrer Heimat eng verbunden – und will auch in Deggendorf beruflich Fuß fassen.
Miriam hat in der Artistenschule neben der Ausbildung zur staatlich geprüften Artistin auch das allgemeine Abitur gemacht. Täglich um 8 Uhr startete die Trainingszeit für sie und ein Dutzend Mitschüler, bis 20 Uhr war Unterricht. Auch samstags. Der Sonntag blieb zum ausschlafen, Wäsche waschen, aufräumen.
Nach einem Jahr Grundausbildung an der Artistenschule galt es, sich zu spezialisieren. Irgendwas mit Luftakrobatik sollte es sein, das stand für Miriam fest. Und etwas, das es so noch nicht gibt. So kam die Jugendliche aufs Vertikalnetz.
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