Deggendorf
Gegen Ablenkung im Straßenverkehr

19.09.2017 | Stand 18.09.2023, 2:14 Uhr

Unter dem Motto "Immer voll bei der Sache" wies die Polizei auf die Gefahren hin, die Ablenkung im Straßenverkehr verursacht. Der Gurtschlitten zeigte, welche Wucht ein Aufprall schon bei geringer Geschwindigkeit haben kann. − Foto: Binder

Noch eben während der Fahrt das Navi programmieren, in der Tasche nach der Wasserflasche suchen, telefonieren oder Kurznachrichten checken: Oft sind wir im Straßenverkehr nicht so aufmerksam, wie wir es sein sollten, und überschätzen unsere Multitasking-Fähigkeiten. Etwa die Hälfte der Autofahrer nutzt das Mobiltelefon während der Fahrt, 15 Prozent schreiben und 24 Prozent lesen Textnachrichten, 40 Prozent bedienen unterwegs das Navi.

Dabei ist der zweitgrößte Risikofaktor beim Autofahren die Ablenkung – nach Alkoholkonsum an erster Stelle. Besonders für Fußgänger und Radfahrer birgt auch lautes Musikhören Gefahren, genauso aber Telefonieren oder Simsen. Unter dem Motto "Immer voll bei der Sache" klärten daher am Montagvormittag Polizeibeamte am Oberen Stadtplatz über die Gefahr der Ablenkung durch Smartphone oder Navi auf, unterstützt von Mitarbeitern der Sparkasse Deggendorf. Die Aktion war Teil der bayerischen Verkehrssicherheitsarbeit, die Innenminister Joachim Herrmann unter das übergeordnete Motto "Bayern mobil – sicher ans Ziel" gestellt hatte.

"Nicht ohne Grund ist der Griff zum Handy während der Fahrt verboten − Kraftfahrer riskieren ein Bußgeld und einen Punkt in Flensburg, telefonierende Radfahrer müssen ebenfalls mit einem Bußgeld rechnen, und Kaskoversicherungen können die Übernahme möglicher Schäden verweigern. Nur eine Sekunde Ablenkung bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h bedeutet 15 Meter Blindflug, um die sich auch der Anhalteweg verlängert", erklärte Polizeihauptkommissar Roman Fischer, und Oberbürgermeister Dr. Christian Moser ergänzte: "Wenn ein Kind vor mir auf die Straße läuft, können das die entscheidenden 15 Meter sein".

Um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, hatte die Kreisverkehrswacht ihren altbewährten Gurtschlitten dabei, mit dem sich eindrucksvoll demonstrieren lässt, welche Wucht schon ein Aufprall bei 30 km/h entwickelt. Zur Aktion gehörte auch ein Gewinnspiel, für das die Sparkasse zusätzlich ein Fahrrad gesponsert hatte. Fischer dankte den Beteiligten und drückte seine Freude über die gute Zusammenarbeit aus. Auch Oberbürgermeister Moser, stellvertretender Landrat Josef Färber und Stefan Swihota, Vorstand der Deggendorfer Sparkasse, lobten diese, dankten den Helfern und betonten die Relevanz des Themas. "Letztlich können wir Verletzte und Verkehrstote nur gemeinsam verhindern", sagte Fischer.

− ast