Sowohl für die Erdgas-Kunden als auch für die Deggendorfer Stadtwerke verspricht man sich daraus viele Vorteile: Am Montag haben Stadtwerke-Geschäftsführer Franz-Josef Krempchen und Anton Erb, Geschäftsführer der Energienetze Bayern, den Kaufvertrag für das 140 Kilometer lange Leitungsnetz unterschrieben, an das im Stadtgebiet rund 2800 Kunden angeschlossen sind. Die Konzession zum Betrieb des Netzes hatten die Stadtwerke nach reiflicher Prüfung mehrerer Bewerber bereits im Frühjahr 2015 von der Stadt erhalten. Der daraus resultierende Kauf des Netzes war damals zwar schon für 2016 angedacht gewesen, jedoch waren die Verhandlungen doch deutlich langwieriger. Denn zugunsten der Kunden und aller Beteiligten hat man noch einmal umgedacht und ein Pacht-Modell entwickelt und rechtlich prüfen lassen, das praktikabler erscheint als andere Lösungen.
Demnach ist die stadteigene Stadtwerke GmbH ab 1. Oktober die Eigentümer des Netzes, was OB Christian Moser und der Stadtrat als einen wichtigen Schritt der Rekommunalisierung loben. Indem der bisherige Betreiber Energienetze Bayern als Pächter im Boot bleibt, kann dieser seine Expertise im Gasnetzbetrieb einbringen. Die Stadtwerke dagegen haben ihre Stärke im Kundengeschäft und können somit alles aus einer Hand anbieten: Strom, Wasser und Erdgas. Das ist vor allem für Bauherren wichtig, die all diese Leitungen von nur einem Anbieter in einen gemeinsamen Schacht legen lassen können. Markus Böske, Geschäftsführer der Energie Südbayern und Gesellschaftervertreter der Energienetze Bayern, sieht in der Vertragsunterzeichnung "eine tolle Lösung für eine langfristige Partnerschaft".
Ähnlich der Konstellation bei Strom oder Telefon haben die Erdgas-Kunden wie bisher die freie Wahl unter den Lieferanten. Neben den Stadtwerken Deggendorf und der Energie Südbayern (früher Erdgas Südbayern) gibt es laut Marcus Böske rund 240 Anbieter auf dem Markt.
− kw
