Deggendorf
81 Jahre – und kein bisschen müde auf der Matte

08.08.2017 | Stand 18.09.2023, 2:08 Uhr

Yamasaki beim Training in Deggendorf: Selbst Zwei-Meter-Hünen bringt man mit der richtigen Technik zu Boden. Hier ein Handbeugehebel (nikyo). − Fotos: Hundshammer

Yamasaki ist ein Phänomen: Trotz seiner 81 Jahre und obwohl seine Trainingspartner einen ganzen Kopf größer und auch mal doppelt so schwer sind, hat der Japaner Deutschland bereist und in Deggendorf eine Aikido-Trainingseinheit absolviert. Dabei hat er so manchen körperlich überlegenen Jungspund gehörig ins Schwitzen gebracht und ihm Respekt abgenötigt.

Robert Hundshammer, Abteilungsleiter Aikido im TSV Deggendorf, erinnert sich noch genau daran, als er Yamasaki 2015 in Tokio zum ersten Mal begegnete: "Plötzlich stand ich einem älteren Herrn gegenüber, der mich aufforderte, mit ihm zu üben. Ich hielt ihn für zerbrechlich und er mag mich für ungelenk gehalten haben. Aber schon bei der ersten Berührung spürte jeder von uns, dass der andere seinen schwarzen Gürtel nicht umsonst trägt. Ich staunte über Herrn Yamasakis enorme Stärke und Kondition und er über meine Beweglichkeit und elegante Technik. Das ist das Schöne am Aikido, dass es Gegensätze vereint."

Legendär sei Yamasakis Einstieg im Aikido. Vor rund elf Jahren habe er im Tendokan in Tokio eigentlich nur seinen Enkel anmelden wollen. Dem Enkel sei das Training wohl zu hart gewesen. Also versuchte es der Opa selber – und heute hält er den dritten Meisterrang.

Auch andere Deutsche Dojo-Leiter machten mit Yamasaki ähnliche Erfahrungen. Man respektierte sich, mochte sich und trank nach dem Training den einen oder anderen Reiswein zusammen. Es wäre doch schön, wenn Yamasaki einmal nach Deutschland käme, lud man ihn ein. Und wie das mit Sake-Ideen manchmal so ist, wurde auch diese Wirklichkeit. Auf Vermittlung des Weltverbands Tendo-World-Aikido büffelte Yamasaki fleißig Englisch, flog nach Deutschland, absolvierte den jährlichen Elite-Lehrgang in Herzogenhorn/Schwarzwald mit Großmeister Shimizu und besuchte die Vereine in Moers, Duisburg, Essen, Deggendorf und München.

− dzMehr dazu lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom 9. August