Deggendorf
Hackschnitzel vom Acker

30.07.2017 | Stand 18.09.2023, 2:07 Uhr

Karl Brunnhölzl mit seinen neu gesetzten Stecklingen. − Fotos: Killinger

Es ist ein seltsamer Anblick. Mitten auf freiem Feld stehen Bäume, gepflanzt in Reih und Glied gleicht der bestellte Acker einer groß angelegten Monokultur. Christian Lipp, Josef Zacher und Karl Brunnhölzl haben sich an das Experiment Kurzumtriebsplantage gewagt und mittlerweile gute Erfahrungen damit gemacht.
Wenn das letzte Stück Fleckvieh den Hof für immer verlässt, stellt sich für viele Landwirte die Frage, was aus ihren Acker- und Weideflächen wird. Viele verpachten ihre Grundstücke oder finden Alternativen. Eine Option sind hier mittlerweile sogenannte Kurzumtriebsplantagen. Das Ackerland wird in eine zuvor genehmigte Plantage umgewandelt, auf der hochwertiger Brennstoff für die Hackschnitzelanlage heranwachsen kann.

Christian Lipp hat sich seine Kurzumtriebsplantange von seinem Nachbarn Josef Zacher abgeguckt. Er war der Vorreiter im Markt Hengersberg. Sein Feld steht ganz in der Nähe seines stillgelegten Anwesens in Hub, wo auch die integrierte Hackschnitzelanlage für mollige Wärme im Haus sorgt. Die erste Ernte der Hackschnitzel vom Acker erfolgte mit dem Mähdrescher, der selbst bis zu zwölf Zentimeter dicke Äste mühelos kappte. Mittlerweile wächst nach dem erneuten Stockausschlag das Feld wieder kräftig an. Das Erntegut, das alle Erwartungen übertraf, wurde im Anschluss trocken gelagert, bis es zur Befeuerung tauglich war.

Christian Lipp pflanzte seine biozertifizierten Stecklinge vor zwei Jahren in Reih und Glied. Mittlerweile haben die Pappeln eine stattliche Höhe von bis zu sechs Metern. Die scheinbare Monokultur sei für die Pflanzen- und Tierwelt ein absolutes Paradies, betonen die Platagenbetreiber. Das kleine, in sich abgeschlossene Ökosystem auf freiem Feld biete vielen Tieren Unterschlupf und Nahrungsquelle.

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