Deggendorf
Für Pferde tödliche Pflanze heuer witterungsbedingt stark verbreitet

28.07.2017 | Stand 25.10.2023, 11:17 Uhr

Am Autobahnparkplatz bei Offenberg blüht das Kreuzkraut, obwohl Autobahndirektion und Staatliches Bauamt versichern, auf ihre Saatmischungen zu achten. − Foto: Roland Binder

Die gelbe Blütenpracht kann für Pferde tödlich enden. Auf vielen Wiesen, am Straßen- und Wegesrand lauert die Gefahr: Kreuzkraut. Und heuer gibt es so viel davon wie seit Jahren nicht, hat Rainer Schwede festgestellt. Der erfahrene Pferdehalter aus Aschenau wird nicht müde, auf die Gefahr hinzuweisen.

Durch die Witterung sind die Wiesen heuer früh abgemäht worden, deshalb schieße das Kreuzkraut als Lichtkeimer jetzt in die Höhe. Schwede hat heuer schon über 20 Stunden investiert, um das Kraut auszustechen.

Vor allem ärgert ihn, wenn Behörden vermeintlich achtlos den Wuchs befördern. Auf den Grünstreifen am Autobahn-Parkplatz Offenberg, der in direkter Nachbarschaft von Wiesen für die Heuernte liegt, hat er ein großes Kreuzkraut-Vorkommen entdeckt. Er vermutet, dass bei der Neuanlage des Rastplatzes 2016 Samenmischungen verwendet wurden, die auch Kreuzkraut in hohem Anteil enthalten. Das macht er an der dichten und gleichmäßigen Verteilung der Blüten fest. "Da die Fläche erst 2016 neu angelegt wurde, kann es sich nicht um angewehten Samen handeln, denn dann würden Pflanzen erst nach und nach aufkeimen", ist er überzeugt.

Die Autobahndirektion Südbayern widerspricht: Bei der Neuanlage des Parkplatzes Geigenbühl sei die Regel-Saatgut-Mischung "RSM 7.1.1 Landschaftsrasen Standard ohne Kräuter für die Autobahnnebenflächen" verwendet worden, teilt die Behörde auf Anfrage mit. Der Direktion sei die Problematik wohl bekannt.

Schwede selbst weiß, was er den Tieren in seiner Obhut zu fressen gibt. Wer jedoch auf zugekauftes Heu zurückgreifen muss, sollte beim Anbieter genau hinschauen. In der Verantwortung stehen jedoch die Futterproduzenten selbst.

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