Deggendorf
Rat für junge Mütter nach der Flucht

29.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:02 Uhr

Eiman Almadani (v.l.) ist hochschwanger und froh über die Hilfestellung, die sie von Stefanie Ebner von Eschenbach bekommt. Jilan Ali übersetzt alles, für das die Deutschkenntnisse ihrer Landsfrau noch nicht ausreichen. − Foto: Roland Binder

Keinen Monat wird es wohl mehr dauern, bis Eiman Almadanis Baby auf die Welt kommt. Mit Geburten hat die 30-jährige Syrerin zwar Erfahrung – ihre beiden "Großen" sind elf und acht Jahre alt. Dennoch ist diesmal vieles anders für die Syrerin, die seit etwas über einem Jahr in Deutschland ist und heute mit ihrer Familie in Deggendorf lebt. Welches Taxi-Unternehmen ist zum Beispiel nachts erreichbar, wenn die Wehen einsetzen? Welche Ämtergänge sind zu erledigen, wenn das Kind auf der Welt ist?

Die Antworten hat Stefanie Ebner von Eschenbach. Sie arbeitet seit September vergangenen Jahres 15 Stunden pro Woche bei Donum Vitae im Palais im Stadtpark. Dort leistet sie Schwangerenberatung speziell für geflüchtete Frauen, die während oder nach ihrer Flucht schwanger geworden sind. Ihre Stelle wird gefördert vom Modellprojekt "Schwangerschaft und Flucht" des Familienministeriums gemeinsam mit dem Bundesverband Donum Vitae. Auch das Bundesprogramm "Demokratie leben" unterstützt die Arbeit der Deggendorferin und ihrer Helferin, der 27-jährgen Jilan Ali aus Syrien. Sie ist seit vier Jahren in Deutschland und lebt seit drei Jahren in Deggendorf. Ihr Deutsch ist bereits so gut, dass sie die Gespräche ins Arabische dolmetschen kann – so kommt die Beratung auch wirklich bei den zurzeit etwa 30 Klientinnen an. "Schwangerschaft und Flucht", das seit 1. Mai 2016 und bis zum 30. April 2019 läuft, ist als aufsuchende Arbeit für geflüchtete Frauen und ihre ungeborenen oder kleinen Kinder gedacht. Von den 29 Standorten in Deutschland sind sechs in Bayern: Traunstein, Mühldorf, Haar, Fürstenfeldbruck, Bamberg und Deggendorf.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Freitag, 30. Juni, in der Deggendorfer Zeitung.