Deggendorf
Dieser Dachboden ist ein architektonischer Schatz

25.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:02 Uhr

Architektouren-Führung in Deggendorf in einem privat genutzten Dachgeschoss-Ausbau. − Fotos: Eichwald

Aus einem alten Speicher, der als Lagerraum genutzt wurde, haben die Reihofer Architekten aus Deggendorf einen architektonischen Schatz gemacht. Bauherr Fritz Renner, ehemaliger Chef der Deggendorfer Sparkasse, gewährte am Wochenende Einblick. Die 161 Quadratmeter große Galerie-Wohnung – ein Dachgeschoss-Ausbau in einem bestehenden Wohn- und Geschäftshaus am Oberen Stadtplatz 7 –, die Renners Sohn Harald nutzt, war eines von 221 ausgewählten Objekten in Bayern. Im Rahmen der Architektouren-Reihe der Bayerischen Architektenkammer führte Martin Reihofer am Wochenende Interessierte durch das Objekt.

"Bürgerhaus: Dreigeschossiger, traufseitiger Satteldachbau mit Attika und stuckierten Fensterrahmungen, im Kern wohl noch 17. Jahrhundert, Fassade 2. Hälfte 19. Jahrhundert". So steht das Gebäude Oberer Stadtplatz 7 in der Denkmalliste. "Das Besondere ist die attraktive Lage am Stadtplatz", startete Reihofer am Samstagvormittag die erste Führung mit rund 60 Interessierten im Innenhof des Gebäudes.

Der als Lager genutzte Raum im historischen Dachstuhl wurde frei gelegt, die alten, vier Zentimeter starken Bodendielen wurden abgebaut und wieder verwendet. Die behauenen fichtenen Holzbalken wurden mit Trockeneis (ähnlich wie Sandstrahlen) gesäubert: Mit diesem Verfahren kann man den Staub von den Balken abtragen, ohne die Holzoberfläche zu verändern, und man kommt in alle Ritzen. Reihofer: "Oberstes Planungsziel war, den Dachstuhl so wenig wie möglich zu verändern und die Konstruktion als gestaltendes Element sichtbar zu lassen".

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