Deggendorf
Schon Ende Juni ist bei C&A Schluss - Mitarbeiter sauer auf die Stadt

17.06.2017 | Stand 21.09.2023, 3:46 Uhr

Vielen Dank und bis bald in Straubing, Passau, Cham und Dingolfing (v.l.): Julia Wagner, die stellvertretende Filialleiterin Evi Kufner, Filialleiterin Bianca Wittenzellner, Aloisia Holzhammer, Betriebsratsvorsitzende Conny Vaith und Marianne Peisl. − Foto: Manuel Birgmann

Die C&A-Filiale schließt früher als viele dachten. Zwar läuft der Mietvertrag in dem Gebäude am Luitpoldplatz erst zum 30. September aus. Weil in der Immobilie aber ausgeräumt und rückgebaut werden muss, ist schon am 29. Juni zum letzten Mal geöffnet. 17 der 20 Mitarbeiterinnen werden auf der Straße stehen, zehn Aushilfen verlieren ihren Job. "Dass die Stadt so eine Firma ziehen lässt, verstehe ich nicht", spricht Filialleiterin Bianca Wittenzellner aus, was hier alle denken.

1989 hat C&A in Deggendorf eröffnet. "Ich war beim Aufsperren dabei und werde beim Zusperren dabei sein. Vor allem aber war ich immer sehr gerne dabei", sagt Aloisia Holzhammer (60) aus Hengersberg. Sie selbst ist zuversichtlich, dass sie die paar Jahre bis zur Rente noch gut über die Bühne bringt, "obwohl ich eigentlich bis 63 arbeiten und anständig gehen wollte. Aber für die jungen Kolleginnen tut mir das unendlich leid. Wir sind ja hier wie eine Familie." Auch Marianne Peisl (61) aus Offenberg, seit 26 Jahren im Team, sieht das so: "Es ist wichtig, dass die Mädels etwas Neues finden."

Warum die "Familie" auseinander bricht, ist bekannt. Die Textilkette konnte sich mit der Vermieterin nicht auf eine Verlängerung des Vertrages einigen und entsprechend große Alternativflächen in der Innenstadt sind derzeit nicht zu haben. Und: Verhandlungen mit Bauunternehmer Günther Karl bezüglich einer Ansiedlung im neuen Einkaufszentrum an der Graflinger Straße scheiterten am Veto des Stadtrats, der C&A nicht am Stadtrand haben will, um die Innenstadt zu schützen.

− mic

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