Deggendorf
E-Hockey: Die Bayerwald Cracks wollen in die dritte Liga

14.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:00 Uhr

Beim E-Hockey gibt es oft enge Zweikämpfe, wie hier zwischen Nico Bayerl (von links) und Norbert Kappenberger. Nicos Mutter Christine spielte kurzerhand auch mit, damit beide Mannschaften gleich groß sind. Rechts beobachtet Matthias Krieger die Szene, im Hintergrund hütet Christine Seidl das Tor. − Foto: Kronawitter

Mit Vollgas rast Norbert Kappenberger in seinem Elektro-Rollstuhl auf das Tor zu. Er holt aus, trifft den kleinen roten Ball satt und versenkt ihn im Kasten. Der 47-jährige Deggendorfer dreht ab, jubelnd reckt er seinen Schläger in die Höhe. Es ist ein hochsommerlicher Samstag, kurz vor 12 Uhr. Und während sich im Deggendorfer Stadtteil Natternberg im Elypso die Badegäste abkühlen, schwitzen die Bayerwald Cracks wie an jedem zweiten Samstag direkt nebenan in der Pflanz-Arena für ihren großen Traum: Sie wollen als erste niederbayerische Rollstuhl-Hockeymannschaft am Ligabetrieb teilnehmen.

Der Rollstuhl-Hockeysport entstand in Deutschland schon Anfang der Achtziger Jahre, doch breite Wettbewerbsstrukturen sind immer noch kaum vorhanden. An Schulen für Körperbehinderte wird teils E-Hockey gespielt, es gibt auch eine Nationalmannschaft und seit der Saison 2010/2011 drei Ligen – doch diese nur auf Bundesebene. Die nächsten größeren Städte mit E-Hockey-Mannschaften im Ligabetrieb sind München und Würzburg. Doch davon wollen sich die Bayerwald Cracks, eine Sparte des Hockeyvereins Deggendorf Pflanz, nicht beirren lassen.

Bevor es für die Cracks aber in Liga 3 losgehen kann, müssen die Behindertensportler noch einige Hürden nehmen. Zunächst gilt es, weitere Sponsoren zu gewinnen, denn neben den Kosten für die Auswärtsfahrten, die die Cracks bis nach Berlin oder Köln bringen würden, muss auch noch Ausrüstung besorgt werden. "Wir haben zwar gespendete Rollstühle, aber die sind uralt. Wenn wir mithalten wollen, brauchen wir mindestens noch einen schnellen und wendigen Rollstuhl", sagt Kappenberger. So einer koste rund 10.000 Euro. Kappenberger hofft neben weiterer Sponsoren auch auf Spenden aus der Bevölkerung, hat auch eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

Wer die Bayerwald Cracks unterstützen will, kann hier spenden. Die Mannschaft freut sich auch über neue Mitspieler. Weitere Informationen gibt’s bei Norbert Kappenberger unter 0171/7913067.

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