Metten
Abschied vom Kloster-Internat: Die letzten vier machen ihr Abitur

03.06.2017 | Stand 21.09.2023, 0:34 Uhr

Manuel Grohmann packt schon mal vor: Ende Juni muss er seine Wohnung im Internat des Klosters geräumt haben. Aus den Räumen sollen Fremdenzimmer werden. − Foto: Binder

Es ist geschafft: Am Montag hat Manuel Grohmann am St.-Michaels-Gymnasium in der Benediktinerabtei Metten (Landkreis Deggendorf) seine letzte Abiturprüfung hinter sich gebracht. Biologie. "Ich bin froh, wenn im Zeugnis die zwei vor dem Komma steht", sagt der 18-Jährige aus Arnstorf (Landkreis Rottal-Inn). Grohmann ist ein Abiturient wie viele andere, sein Zimmer zieren Poster, überall sind noch Bücher und Ordner verstreut. In seiner Freizeit trifft er sich gern mit Freunden, trainiert im Fitnessstudio. Doch eines macht ihn unfreiwillig zu etwas Besonderem: Manuel Grohmann ist einer der letzten Absolventen des Mettener Klosterinternats. Nach diesem Schuljahr wird es geschlossen.

Grund sind die fehlenden Anmeldungen, in Grohmanns Jahrgang wohnen von 57 Abiturienten nur vier im Internat. Um den Betrieb eigenwirtschaftlich aufrechtzuerhalten, reicht das nicht. Ein Monat Internat kostet die Eltern der Schüler 450 Euro.

Schon seit Jahren geht das Interesse am Lernen und gleichzeitigen Leben in Metten zurück. Zu groß ist die Konkurrenz durch das Internat am Deggendorfer Comenius-Gymnasium, und auch andere Gymnasien in der Region locken mittlerweile mit der offenen Ganztagsschule, die dem Prinzip Internat recht nahe kommt. Deshalb hat das Mettener Konventkapitel bereits 2011 die Schließung des Internats beschlossen. Einstimmig. Zumindest die offene Ganztagsschule bleibt – unter dem Namen "Tagesinternat".