Die Schmuckstücke, die Elisabeth Mehrl malt, sind in großem Maßstab vergrößert und sie sind großteils verfremdet. Es ist, als ob die Künstlerin den Inhalt einer Schmuckschatulle in den Mittelpunkt rückt. Zu sehen sind zirka 90 Motive, die sie in großen Formaten und kleinteiligen Serien umsetzt. Es sind Metaphern für das, was Mehrl als "Das Leben der Wünsche" umschreibt, wie sie ihre Ausstellung in der Deggendorfer Stadtgalerie betitelt.
Dabei setzt die Künstlerin, die in Emmering im Kreis Ebersberg lebt, z. B. bei den Perlen mithilfe von Lichtreflexen und Spiegelungen realistische Akzente. Oft bleiben die Abbildungen der Ringe, Armreifen, Broschen, Ohrringe, Halsketten oder auch nur Ausschnitte von Colliers vor monochromen Hintergrund schemenhaft, manches Schmuckstück sieht aus, als würde es schweben; andere Motive gewinnen eine unheimliche Präsenz und scheinen am Bildrand plastisch greifbar.
Wer sich darauf einlässt, dass ihre Motive als "Platzhalter für die Sehnsüchte und Assoziationen" des Betrachters gelten mögen, der wird es auch beachtenswert finden, mit welcher Konsequenz sich die Künstlerin in differenzierten Betrachtungen dem Sujet widmet – übrigens seit 20 Jahren. Immer wieder lässt sich Irritierendes aus ihrer Formensprache der Acrylbilder heraus lesen.
Bis 2. Juli, Stadtgalerie Deggendorf, Di.–Sa. 10–16 Uhr, So. und Feiertage 10–17 Uhr
Führung mit der Künstlerin am So., 25. Juni, 11 Uhr, Eintritt frei
Mehr zum Thema lesen Sie am 31. Mai im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.