Deggendorf/Madrid
Polizei-Prügel im Bayern-Block: Bernreiter schaltet Anwalt ein

24.04.2017 | Stand 18.09.2023, 5:51 Uhr

Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter war beim Rückspiel des FC Bayern in Madrid vor Ort. Hautnah hat er miterlebt, wie die Polizei den Bayern-Block gestürmt und auf Fans eingeschlagen hatte. Nun will er einen Anwalt einschalten. − Foto: dpa

Als Stadionbesucher vor Ort hat Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter beim Viertelfinal-Rückspiel der Champions League den überharten Einsatz der spanischen Polizei gegen Fans der Münchner hautnah erlebt, sein 17-jähriger Sohn wurde dabei verletzt. Jetzt erwägt Bernreiter juristische Schritte, er hat einen Anwalt eingeschaltet, sagte er auf PNP-Nachfrage.

Bernreiter (CSU) stand nur wenige Meter vom Polizei-Einsatz entfernt, sein Sohn wurde bei der Attacke der spanischen Gesetzeshüter laut Bernreiter am Brustkorb verletzt und konnte den Block erst später verlassen. "Das geht in Europa nicht, dass wegen eines Transparents Fans von der Polizei zusammengeschlagen werden", sagte Bernreiter.

Der FC Bayern hat sich unterdessen in der Sache an die Bundesregierung gewandt. Dazu hat der deutsche Fußball-Rekordmeister nach eigener Aussage ein Schreiben an das Bundeskanzleramt geschickt. Die Bundesregierung solle bei der spanischen Regierung "Protest einlegen und Aufklärung verlangen", forderte Bayern-Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge laut einer am Samstag vom Verein veröffentlichten Mitteilung.

Man habe der Bundesregierung Augenzeugenaussagen und Beweisvideos für "das brutale Vorgehen spanischer Polizisten" zur Verfügung gestellt. Die Bayern sind "entsetzt über das maßlos übertriebene Vorgehen". Bei dem Einsatz soll es dem Vernehmen nach um ein kleines, nicht genehmigtes Banner gegangen sein.

− red/dpa