Deggendorf
Deggendorf: Sexual-Gutachter missbraucht Mädchen (13)

07.03.2016 | Stand 18.09.2023, 1:01 Uhr

Der Angeklagte muss sich vor dem Deggendorfer Landgericht verantworten. − Foto: Binder

Wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von Kindern in mehreren Fällen muss sich seit Montag ein 47-jähriger Familienvater vor der Jugendkammer des Deggendorfer Landgerichts verantworten. Der Angeklagte ist selbst Arzt und war vor seiner Festnahme beruflich mit der Erstellung von Gutachten über Sexualstraftäter befasst. Er ist geständig.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Frühsommer 2015 mehrmals per Handychat Nachrichten mit sexuellem Inhalt an die zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alte Nachbarstochter geschickt zu haben. Daneben schickte er auch Fotos, die ihn entweder nackt oder seinen erigierten Penis zeigten. In rund sieben Fällen sei es auch zu tatsächlichen sexuellen Begegnungen des Mannes mit dem Nachbarskind gekommen. Mehrmals soll der Mann vor dem Kind onaniert haben, auch die Hand des Mädchens legte er auf sein Geschlechtsteil. Seinerseits steckte der Mann dem Kind die Hand in die Hose und berührte es im Intimbereich.

Der 47-Jährige, der bereits einschlägig wegen verschiedener exhibitionistischer "Auftritte", unter anderem ebenfalls vor Kindern, vorbestraft ist, betonte, dass er dem Mädchen die Aussage ersparen möchte und alle Schuld an dem Vorgefallenen auf sich nehme. "Ich bin der Täter und ich weiß, dass das nicht richtig war", beteuerte er unter Tränen.

Der Vater des Mädchens schilderte nachmittags in seiner Aussage, dass sich die beiden Familien sehr eng angefreundet hatten, die Tochter sogar bei der Familie des Angeklagten als Babysitterin aushalf. Ihm sei erst bewusst geworden, dass etwas nicht stimme, als er im Tagebuch der Tochter gelesen habe. Bei der anschließenden Handy-Kontrolle bestätigte sich der Verdacht. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

− flo