Winhöring
"Betreutes Wohnen" meldet Insolvenz an

09.09.2017 | Stand 21.09.2023, 1:22 Uhr

Die Zukunft von 43 Mitarbeitern ist gesichert: "Wir haben gekämpft und eine gute Lösung gefunden", sagt Maria Rauschecker, deren Insolvenzverfahren zum 1. September eröffnet worden ist. − F.: Stummer

Lange war es nur ein Gerücht, jetzt ist es amtlich: Maria Rauschecker hat mit ihrem Unternehmen "Betreutes Wohnen Obere Hofmark" in Winhöring Insolvenz angemeldet und das Insolvenzverfahren ist nun zum 1. September eröffnet worden. Auch betroffen ist die Wohnanlage "Am Rathausplatz" in Unterneukirchen, die Anlage "Inntal-Blick" in Töging und die Mobile Pflegezentrale "Obere Hofmark" ebenfalls in Winhöring, da Rauscheckers Team auch hier im Einsatz ist und die Anlagen betreut; die Liegenschaften selbst sind nur im Winhöringer Fall in das Verfahren miteinbezogen, da die anderen Immobilien nicht zum Vermögen gehören.

Neben Maria Rauschecker und ihren Töchtern blickten vor allem die Angestellten in den vergangenen Monaten in eine ungewisse Zukunft. Eine Lösung für insgesamt 43 Mitarbeiter galt es zu finden und wie Insolvenzverwalter Markus Stoppelkamp nun mitteilt, habe man mit der Jakob-Friedrich-Bussereau-Stiftung einen "kompetenten und guten Partner gefunden", der den Betrieb in den verschiedenen Häusern nun sicherstellt.

So war das endgültige Verfahren gerade erst eröffnet, als die Stiftung am 2. September bekannt gab, das "Betreute Wohnen" von Rauschecker zu übernehmen. Vorangegangen war ein mehrwöchiger Verhandlungsprozess mit mehreren Interessenten. Auf genaue Zahlen, beziehungsweise auf welchen Betrag sich die Insolvenz angehäuft hatte, will sich Stoppelkamp nicht festlegen, gehe es bei solchen Verfahren auch immer um höchstpersönliche Angelegenheiten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien, sagt er. Hinsichtlich der Übernahme-Interessenten sagt er nur: "Es waren mehrere." Die Bussereau-Stiftung jedoch habe mit ihrem Konzept überzeugt. In einer Pressemitteilung nimmt die Stiftung wie folgt Stellung: "Mit diesem Schritt ermöglicht die Stiftung neben vielfältigen Wohnangeboten für Menschen mit Behinderung und pflegebedürftigen Menschen im Alter nun auch ambulante Pflege und Assistenz im eigenen häuslichen Umfeld – und geht somit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Teilhabe und Inklusion. Als Gesellschafter führt die Stiftung das Betreute Wohnen und die Mobile Pflegezentrale "Obere Hofmark" Winhöring als eigenständige gemeinnützige GmbH in der Pflegeteam Hofmark gGmbH weiter. Unter der Geschäftsführung von Christa Lichtenegger (kfm. Vorstand der Stiftung) und Helene Rauschecker (bisherige Pflegedienstleitung) wird der Personalstamm mit 43 Mitarbeiter in die gGmbH überführt. Damit können alle Arbeitsplätze erhalten bleiben, was beiden Geschäftsführerinnen wichtig ist."

− jo