Garching
SciFi-Narische: Garchinger baut sich Thor-Hammer mit Elektromagnet

28.10.2017 | Stand 25.10.2023, 10:44 Uhr

Rüstung, Helm und Hammer "Mjölnir" – das sind die wesentlichen Bestandteile von Holger Achatz’ Thor-Kostüm. − Foto: Kleiner

Jetzt greift er auch noch zum Elektromagnet. Authentisch soll es sein, das ist die Devise von Holger Achatz. Und wenn das bedeutet, dass der fünf Kilo schwere Thor-Hammer mit einem Elektromagneten versehen werden muss, damit er so fest an metallenen Gullydeckeln haften bleibt, dass ihn nur der Donnergott selbst mittels Ein- und Aus-Schalter am Ring anheben kann – ja, dann ist das halt so.

Die Sache mit dem Hammer ist bezeichnend für den 42-Jährigen. Wobei er weit weniger verrückt ist, als der Anblick im Thors-Kostüm vielleicht vermuten lässt. Holger Achatz hat drei Kinder. Er chauffiert sie zum Fußballtraining, ist beim FC-Bayern-Fanclub aktiv und arbeitet bei der Gendorfer Industrie als Chemikant. Ein ganz normales Leben also – wäre da nicht die Sache mit "Star Wars" und den Comics.

Charaktere aus dem Science-Fiction-Bereich haben es dem Garchinger angetan. Bösewichte wie die "Sith" aus der Krieg-der-Sterne-Saga oder eben der nordische Donnergott Thor aus der Comic-Schmiede Marvel. Doch während sich andere aufs Lesen und Filme-Anschauen beschränken, schlüpft Achatz gleich selbst in die jeweilige Rolle. Nicht beim Rasenmähen oder Einkaufen versteht sich, aber bei Treffen mit Gleichgesinnten.

"SciFi-Narische" nennt sich der in Landshut ansässige Club, in dem sich Fans wie Holger Achatz zusammengeschlossen haben, um sich vor allem über die Kostüme auszutauschen und gemeinsam Veranstaltungen zu bestreiten. Einmal im Jahr geht es nach Reisbach in den Bayernpark zum großen Clubtreffen. Zuletzt waren Achatz und seine Kollegen auch im Legoland, um dort Kindern als Superman, Captain America, Batman oder eben auch Thor eine Freude zu bereiten.

Die Verkleidungen komplett fertig einfach als Billigversion im Faschingsgeschäft oder, deutlich teurer, im Fan-Fachhandel zu kaufen, käme für ihn nicht in Frage. Lediglich bei den Accessoires greift er auf die einfachen Möglichkeiten zurück. Ansonsten kommen Bausätze oder gleich Unikate zum Einsatz. Bei Holger Achatz’ Thor-Kostüm etwa stammt der Helm aus dem 3D-Drucker – ergänzt durch viel Spachtel und Feinarbeit. Die Kleidung selbst hat der 42-Jährige bei der in Garching lebenden Gewandmeisterin Alexandra Brandner in Auftrag gegeben.

Mehr dazu lesen Sie am Samstag, 28. Oktober, im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger (Online-Kiosk) oder kostenfrei auf PNP Plus.