Burgkirchen/Kastl/Garching
Bergdrama bei Salzburg: Fünf Tote aus Raum Altötting identifiziert

28.08.2017 | Stand 20.09.2023, 23:15 Uhr

Nach dem schweren Bergunglück im Salzburger Land ist die Identität der fünf getöten Bergsteiger geklärt. Wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage der Passauer Neuen Presse mitteilte, stammen alle Opfer aus dem Landkreis Altötting. Der einzige Überlebende - ein 75-Jähriger aus Kastl - konnte noch nicht vernommen werden.

Drei Tote im Alter von 34, 69 und 70 Jahren wohnten in Burgkirchen an der Alz, sagte der Sprecher. Ein Toter (65) stammte aus Garching an der Alz, ein weiterer (56) aus Emmerting. Mit einer einzigen Ausnahme gehörten sie alle der Sektion Burgkirchen des Deutschen Alpenvereins an.

Der Überlebende des Absturzes am 3263 Meter hohen Gabler in der Reichenspitzgruppe liegt mit schweren Verletzungen im Salzburger Landeskrankenhaus. Er ist derzeit nicht ansprechbar, wie die Klinikleitung berichtete.

Die Seilschaft war nach den Ermittlungen am Sonntag bei einer Hochgebirgstour auf einem Gletscher abgestürzt. Die österreichische Polizei und der DAV bezogen sich bei ihren Darstellungen des Unfallhergangs auf einen Bergführer, der das Geschehen beobachtet hatte. Demnach wollte gegen 10 Uhr in etwa 3000 Metern Höhe der Letzte der Seilschaft umkehren. Dabei soll der Zweite am Seil ausgerutscht sein und die Männer 200 Meter in die Tiefe gerissen haben. Die Gruppe stürzte in eine Gletscherspalte.

Der DAV zeigte sich tief betroffen. "Unser tiefes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen der Verstorbenen", teilte der Alpenverein mit. Er sprach von einem typischen sogenannten Mitreißunfall. "Bergsteiger müssen auf dem Gletscher situativ entscheiden, ob sie die Möglichkeit eines Spaltensturzes höher werten als die Wahrscheinlichkeit eines Mitreißunfalls", erläuterte DAV-Sprecherin Andrea Händel.

− pnp/dpa

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