Mehring
Warum Hinterschwepfinger Mehring verlässt

21.04.2017 | Stand 20.09.2023, 0:57 Uhr

Hier unterhalb des Hörndls wollte die Firma Hinterschwepfinger ein repräsentatives Gebäude errichten. Der Gemeinderat wollte das auch, doch die Pläne haben sich zerschlagen. − Foto: red

Die Firma Hinterschwepfinger ist oder vielmehr war ein wichtiger Gewerbesteuerzahler in der Gemeinde. Weil die Projekt GmbH ihren Sitz nun nach Burghausen verlegen will, gibt es in der Gemeinde eine Diskussion darüber, wer denn nun verantwortlich für den Verlust des Traditionsunternehmens ist. Ein Mehringer Bürger hat sich auch deshalb an den Anzeiger gewandt. Seine Kritik: Der Schwarze Peter werde nun den opponierenden Anliegern sowie den Bürgern zugeschoben, die die Unterschriftenliste unterzeichnet haben. Das Unternehmen habe aber deshalb Abstand vom Standort am Hörndl genommen, weil die Behörden dem Bauvorhaben keine Chancen auf Realisierung eingeräumt hätten.

Die Antwort darauf ist nicht in einem Satz möglich. Der Gemeinderat hatte ja einstimmig beschlossen, dem Projekt den Weg zu ebnen. Dafür war als erstes eine Änderung des bestehenden Flächennutzungsplans erforderlich. Dafür wurden die Behörden beteiligt und das Vorhaben öffentlich ausgelegt. Zu weiteren Verfahrensschritten kam es nicht mehr, weil die Gebrüder Hinterschwepfinger nach Gesprächen mit mehreren Gemeinden sich für Burghausen entschieden. Davor hatten 293 Bürger eine Unterschriftenliste unterzeichnet, in der sie sich gegen das Projekt aussprachen.

Bedenken gegen die Bebauung des Hörndl-Areals gab es auch von Behörden. Nach Auskunft von Bürgermeister Josef Wengbauer sah die Regierung vor allem den Aspekt als negativ an, dass die Wasserschutzzone 3 des Orts tangiert worden wäre. Wengbauer ist aber überzeugt, dass die Regierung am Ende dem Vorhaben zugestimmt hätte. Er weist auch auf Vorteile für die Ortsmitte hin, die der Bau gebracht hätte. So wäre es möglich geworden, eine Ableitung anzulegen und damit die bei Starkregen zur Ortschaft fließenden Wassermassen zu reduzieren. Und die Zufahrt wäre auch kein Problem gewesen, weil sie von der Straße aus Richtung Burgkirchen hätte gebaut werden können und damit die Ortsmitte entlastet worden wäre. Bedenken hatte auch das Landratsamt erhoben.

− rw

Mehr dazu lesen Sie im Burghauser Anzeiger am Samstag, 22. April.