Mühldorf/Altötting
Zurück zum Straf-Alltag in der JVA Mühldorf

24.07.2017 | Stand 20.09.2023, 23:34 Uhr

1600 Abschiebe-Kandidaten waren in den letzten dreieinhalb Jahren in Mühldorf untergebracht. − F.: Ober

Vor rund vier Monaten wurde vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mühldorf noch demonstriert – gegen Abschiebungen nach Afghanistan. Friedlich, mit einer Menschenkette. Rund 350 Menschen waren dort. Zu diesem Zeitpunkt war die JVA noch die einzige zentrale Abschiebehaftanstalt in Bayern, die letzte Station für nicht anerkannte Asylbewerber vor ihrer Abschiebung. Das Gefängnis in Mühldorf stand deshalb im Fokus. Inzwischen ist es ruhiger um die JVA Mühldorf geworden. Das liegt daran, dass sie seit wenigen Tagen wieder ein normales Gefängnis ist – für Strafgefangene.

Derzeit laufen noch Renovierungen, in der Freigängerabteilung werde eine Küche für die Gefangenen eingebaut, sagt Michael Stangl, stellvertretender Leiter der JVA Landshut, der auch die JVA Mühldorf zugeordnet ist. Im Lauf des August soll alles fertig sein. Die 1967 erbaute JVA Mühldorf wird dann Platz für 82 Gefangene bieten, davon 14 Freigänger. Männer, die auf Anordnung der Amtsgerichte Mühldorf, Altötting und Eggenfelden in Untersuchungshaft müssen, werden dort sein, oder solche, die zum ersten Mal Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verbüßen. Die jetzigen Häftlinge stammen aus der Region rund um die Innstadt. Sie werden in der JVA auch arbeiten.

All das sind deutliche Unterschiede zu den Menschen, die sich in Abschiebehaft befinden. Schon allein die Fluktuation ist eine andere: In den dreieinhalb Jahren waren rund 1600 Menschen in Mühldorf untergebracht, aus über 60 Ländern. Hans Fellner, stellvertretender Dienstleiter der JVA Mühldorf, erinnert sich: "Manche Länder mussten wir auf der Landkarte erst einmal suchen." Im Schnitt blieben die Männer und die separat untergebrachten Frauen drei Wochen in Mühldorf. Für die Justizvollzugsbeamten in Mühldorf war das eine völlig neue Aufgabe – zuvor hatten sie ja im Strafvollzug gearbeitet.

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