Kultursommer im Schlosspark
Hut ab vor dem Maestro: Zucchero rockt Tüßling

23.07.2017 | Stand 19.09.2023, 20:49 Uhr

Zylinder, Leiberl, kein Brimborium und eine Riesenstimme: Zucchero auf der Bühne im Schlosspark von Tüßling. − Foto: Christoph Kleiner

Und so klingt der Herbst des Lebens? Da mag Zucchero auf seinem jüngsten Album "Black Cat" noch so sehr mit seinem Alter kokettieren: Was der 61-Jährige beim Raiffeisen-Kultursommer im Schlosspark Tüßling am Freitagabend abgeliefert hat, war höchstens dem feurigen Indian Summer zuzurechnen und hat mit unterkühlter europäischer Novembertristesse so überhaupt nichts zu tun. Dass er dabei nicht einmal eine Megashow drum herum zünden muss, um sein Publikum mitzureißen, zeichnet den lässigen Entertainer aus, der in Zylinder und Leiberl den Maestro macht.

Er feiert den Blues vor dem lila angestrahlten Renaissance-Schlösschen und lässt den Sommerwind der Südstaaten über die 5000 Zuschauer wehen, rockt sich wie einst Joe Cocker mit Reibeisenstimme durch sein breites Repertoire, mal Englisch, mal Italienisch, und positioniert die sanft überzuckerten Balladen mit viel Herz dagegen, beschwört das Eine-Welt-Gefühl der Gospels und schickt ein Gebet in "Hey Lord" himmelwärts. Mit "Miserere" setzt er dem 2007 verstorbenen Opernstar Luciano Pavarotti ein Denkmal. Auf zwei Leinwänden links und rechts der Bühne sind die beiden zu sehen, singen im Duett, live untermalt. Das ist zum Dahinschmelzen. "Da Luciano" huldigt Zucchero dem Tenor, als Beifall aufbrandet. Dabei muss er sich gar nicht in Bescheidenheit üben. Schließlich droht er neben dem großen Pavarotti nicht einmal stimmlich unterzugehen. Genauso wenig wie ihm die Wahnsinnsband, die ihn auf seiner Welttournee begleitet, die Show stehlen kann. Das ist ein Miteinander in Perfektion.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie am 24. Juli im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.