Berlin
Bundesliga: Das war der Samstag, das bringt der Sonntag

08.11.2020 | Stand 02.12.2020, 10:11 Uhr
Sicherer Elfmeterschütze: Unions Max Kruse feiert, nachdem er das Tor zum 4:0 per Elfmeter erzielt hat. −Foto: Maja Hitij/Getty Images Europe/Pool/dpa

Am siebten Spieltag stand der Klassiker zwischen Dortmund und dem FC Bayern im Mittelpunkt. Die Münchner behielten mit 3:2 mal wieder die Oberhand, haben aber eine Verletzung von Kimmich zu verkraften. In den anderen Spielen sorgten sechs Elfmeter für Gesprächsstoff.

Kommt es nun zum Alleingang des FC Bayern? Der Triple-Sieger hat mit dem 3:2 im deutschen Klassiker bei Borussia Dortmund seine Vormachtstellung untermauert.

Mit 18 Punkten führen die Bayern die Tabelle schon wieder an. Sorgen bereitet aber die Verletzung von Nationalspieler Joshua Kimmich.

ELFMETER-FRUST: Nach zwei Elfmetern gegen seine Mannschaft war Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider sauer auf das Schiedsrichter-Team. „Ich fühle mich schlecht behandelt. Es reicht irgendwann einmal“, sagte Schneider dem TV-Sender Sky nach dem 2:2 beim Tabellenletzten FSV Mainz 05. Dass vor allem der zweite Mainzer Strafstoß nach einem vermeintlichen Foul von Ozan Kabak an Jean-Philippe Mateta vom Video-Schiedsrichter nicht zurückgenommen wurde, konnte Schneider nicht verstehen. „Ich weiß nicht, was da in Köln los ist. Das wird kurz gecheckt und ist Elfmeter. Ich erwarte mehr Aufmerksamkeit in Köln.“ So ging die Schalker Negativserie weiter, seit 23 Spielen sind die Königsblauen ohne Sieg.

ELFMETER-REKORD: Ex-Nationalspieler Max Kruse ist zur Zeit in herausragender Verfassung und hat nebenbei auch einen Rekord eingestellt. Der 32 Jahre alte Neuzugang des 1. FC Union Berlin verwandelte beim 5:0 gegen Arminia Bielefeld auch seinen 16. Elfmeter in der Fußball-Bundesliga - Fehlschüsse Fehlanzeige. Er zog mit Jochen Abel gleich, der Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre 16 Elfmeter in der Bundesliga für den VfL Bochum und den FC Schalke 04 verwandelt hatte.

JUBILÄUM: Sieben Wochen musste Bruno Labbadia auf seinen 100. Sieg als Bundesliga-Trainer warten, beim souveränen 3:0 von Hertha BSC in Augsburg klappte es endlich. Viel wichtiger dürfte dem Coach aber gewesen sein, dass durch den Sieg ein wenig Ruhe einkehrt, nachdem die mit vielen Millionen aufgepeppten Berliner zuletzt fünfmal in Folge ohne Sieg blieben. Schließlich träumt man in Berlin und bei Investor Lars Windhorst inzwischen ganz groß.

VERFOLGERDUELL: Leverkusen gegen Gladbach - das war in den vergangenen beiden Spielzeiten ein Duell um den vierten Champions-League-Platz. 2019 verdrängte Leverkusen Gladbach im Saison-Endspurt von Rang vier und aus der Champions League, 2020 war es umgekehrt. Auch aktuell geht es vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag (18.00 Uhr) wieder eng zu. Leverkusen weist zwölf, Gladbach elf Punkte auf. Zuvor treffen um 15.30 Uhr noch der VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim aufeinander. Wolfsburg ist noch ungeschlagen, hat aber schon fünfmal unentschieden gespielt.

VERLETZUNG: Die Bilder lassen nichts Gutes vermuten. Bei einem Tackling gegen Erling Haaland überstreckt sich Joshua Kimmich das Knie. Schnell geben die Teamärzte das Signal zur Auswechslung. „Er ist auf dieser Position mit unser Schlüsselspieler“, betonte Trainer Hansi Flick: „Ein Ausfall wäre für uns nicht ganz so leicht wegzustecken.“ Kimmich sollte mit der Mannschaft die Heimreise nach München antreten. „Ich hoffe für Josh, für Bayern, für den DFB, dass er halbwegs fit aus der Nummer rauskommt. Er ist ein Fußballer und ein super Typ“, sagte Ex-Bayern-Profi Mats Hummels.

Die Zahlen zum Samstag:

1 - ein Punkt aus den ersten sieben Spielen - diese Negativleistung haben in der Bundesliga bereits acht Teams vor dem FSV Mainz 05 fabriziert. Immerhin: Drei Teams konnten trotzdem die Klasse halten. Zuletzt gelang es dem 1. FC Köln 1992/93.

5 - Das 5:0 gegen Arminia Bielefeld war der höchste Sieg in der Bundesliga-Geschichte von Union Berlin. Überhaupt erzielten die Eisernen nur einmal mehr Tore in einem Pflichtspiel: Beim 6:0 bei Germania Halberstadt in der ersten Pokalrunde 2019/20.

20/22 - Dass zwei Teams nach sieben Spieltagen bereits mehr als 20 Gegentore haben, gab es zuletzt in der Spielzeit 1976/77. Damals stellten Rot-Weiss Essen (20) und Tennis Borussia Berlin (30) die Schießbuden der Liga. Aktuell sind es der FSV Mainz 05 (20) und Schalke 04 (22).

27 - Nach sieben Spieltagen kommt der FC Bayern bereits auf 27 Saisontore. So viele waren zuletzt in der Saison 1973/1974 Borussia Mönchengladbach nach ebenso vielen Partien gelungen.

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dpa